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Brandler-Praoht: Einiges über Astrologie. 687
das Haus des Todes, das IX. das Haus der Weisheit, das
X. das Haus der Thaten und Erfolge, das XI. das Haus
des Glückes und der Freunde und das XII. das Haus des
Unglücks oder der Feinde.
Dem „Hyleg" in gewisser Weise entsprechend ist der
„Alkokoden", d. i. jener Planet, welcher an derjenigen Stelle
Macht hat, an welcher der „Hyleg" sich befindet und denselben
aus irgend einem Aspekte anblickt. Beide sind von
hervorragender Bedeutung bei der Berechnung der Todeszeit
, der Beurtheilung der Zukunft und der Durchführung
der „jährlichen Revolution".
Die Aufsuchung der „Almutene" geschieht durch Abschätzung
, und zwar werden die Zeichen des Thierkreises
(Zodiakus) sozusagen vertheilt unter Sonne und Mond und
den eigentlichen Planeten.
Der Ort, der mit der Natur des Gestirns im harmonischen
Einklänge steht, von welchem also der betreffende
Himmelskörper am kräftigsten sich äussern kann, heisst das
„Haus" des Planeten, gleichsam seine Wohnung (Domus).
So steht z. B. der kalte Saturn im kalten Wassermann in
seinem Hause, da sowohl Zeichen als Planet gleicher Natur
sind. An anderen Stellen des Thierkreises stehen sie in
ihrer „Erhöhung" (Exaltation). Wie der ganze Thierkreis
in 4 Trigone eingetheilt ist, so hat man in jedem Zeichen
je 3 Planeten zusammengestellt, und zwar stehen dieselben
an Orten, die ebenfalls mit ihrer Natur harmoniren. Diese
Stellen nennt man „Dreiung" (Triplizität). Weitere Würden,
in welchen ein Himmelskörper sich befinden kann, sind die
„Grenzen" (Termine) und die „Gesichte" (Dekane). Ihre
komplizirte Theorie hier zu entwickeln, würde zu weit
führen. — An anderen Stellen befinden sich die Gestirne
in ihrem Fall oder Schaden. An solchen Orten verlieren
dieselben viel von ihrer Wirksamkeit, wenn sie guten Einflusses
sind. Wenn man diese Würden und Schädigungen
durch Zahlenwerthe ausdrückt, so ist es sehr leicht, den
vollen Werth eines Himmelskörpers an einer bestimmten
Stelle des Thierkreises zu fixiren und somit den Almuten
zu erkennen.
Unter Berücksichtigung aller jener Verhältnisse ist nun
zu beachten, ob die bedeutsamen Himmelskörper stark,
seh wach, beglückt, lichtvoll u. s. w. sind und in welcher
„Zustimmung" sie zueinander stehen, speziell ob sie in
„Konjunktion, Sextilschein, Quadratur, Trigonalschein oder
Opposition" sich befinden. Auch ist zu berücksichtigen die
Natur des Zeichens, in welches sie zu stehen kommen, sowie
gewisse Verhältnisse der Lichtübertragung oder Verhinderung.
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