Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
31. Jahrgang.1904
Seite: 688
(PDF, 224 MB)
Bibliographische Information
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688 Psychische Studien. XXXI. Jahrg. 11. Heft. (November 1904.)

Man schreitet nun dazu, den „Geburtsgebieter" zu
bestimmen (d. i. den Almuten des L Hauses), um schliesslich
noch gewisse Fixsterne in Berücksichtigung zu ziehen,
sowie eventuell bei der Geburt am Himmel sichtbare Kometen
, Verfinsterungen u. s. w. Hierauf kann die Deutung
oder Beschreibung des Horoskops beginnen, indem man
zuerst die Aussagen des „Geburtsgebieters" heranzieht, sie
mit den Aussagen des das I. Haus beginnenden Thierzeichens
(„Ascendent") vermischt und daraus Schlüsse zieht.
Sodann wird jedes einzelne Haus und jeder Himmelskörper
noch einer besonderen Untersuchung unterzogen.

Viele Astrologen berechnen nun nach bestimmten Regeln
durch den „Alkokoden" die Lebensjahre des Geborenen. Das
dabei gewonnene Resultat ist nur ungenau und nicht end
giltig und wird erst durch die „Direktion4' des Hyieg richtig
gestellt, dient aber dazu, eben diese Direktion zu erleichtern*
Eine sehr genaue und mühevolle Arbeit ist die so wichtige
Aufsuchung des „Signifikators" für den Reichthum und desjenigen
für den Tod. Mit Hilfe des Letzteren im Verein
mit den Aussagen des VIII, Hauses ist es möglich, die Art
des Todes kennen zu lernen

Um nun die Zeit des Eintreffens der prognostizirten
Ereignisse zu bestimmen, bedient man sich der schon erwähnten
„Direktion" und der „jährlichen Revolution".

Es ist dies ein sehr wichtiger Abschnitt in der Astrologie
, nämlich die Lehre von den Zeiten, d. i. die Lehre
vom allgemeinen Fortschreiten oder Hinführen bedeutsamer
Punkte der Nativität durch das jährliche oder tägliche
Fortrücken derselben zu den Stellen des anfänglichen , als
feststehend angenommenen Horoskops. Die durchlaufene
Distanz wird nach gewissen Regeln behandelt, dann in Zeit
umgewandelt und dem Geburtsdatum vorgesetzt. Diese
Distanz wird einerseits auf dem Aequator, andererseits auf
der Ekliptik gemessen. So wird z. B. in der Frage nach
der Todeszeit der „Hyleg" hingeführt zu dem „Abscissor"
(Planet oder Stelle der Abschneidung), und die in Zeit
verwandelte Distanz ergiebt, dem Geburtsdatum zugezählt,
die Todeszeit. Indes hat gerade hier der Astrologe die
äusserste Vorsicht anzuwenden, da den richtigen „Abscissor4*
herauszufinden ungemein schwer und mühevoll ist. —

Man sieht, welche Unsumme von Arbeit aufzuwenden
ist, um ein auch nur einigermaassen richtiges und fehlerfreies
Horoskop zu stellen, und es wird nun Jedermann einleuchten
, dass man mit den reklamenhaft angepriesenen
„Originalsystemen" ohne alle näheren mathematischen und
astronomischen Kenntnisse alles andere, nur nicht Astrologie
betreiben kann.


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