Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
31. Jahrgang.1904
Seite: 690
(PDF, 224 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1904/0701
690 Psychische Studieu. XXXI. Jahrg. 11. Heft (November 1904.)

Ferner ist es Irrthum, wenn angenommen wird, Zivilisation
sei nur Eigenthum des Menschen und datire aus
Perioden, die etwas vor der geschichtlichen Zeit liegen.
Nicht ohne tiefste Berechtigung handelten Reimarus und
dessen Vorgänger von den Kunsttrieben der Thiere und
lehren die Naturforscher aller Zeiten, dass bei allen Thieren
Thatsachen wahrzunehmen sind, welche als Anfänge der
Zivilisation überhaupt sich erkennen lassen. Da letztere
blos ein verfeinerter Zustand der Natur ist, Verfeinerung
gleichbedeutend ist mit Entwickelung und Entwickelung
allgemeine Norm des Seins in den ümversen ausmacht:
darum beginnt Zivilisation in kleinsten Anfängen und erscheint
in solchen bereits auf niederen Stufen des thierischen
Lebens.

Affen und Menschen sind nicht Vierhänder, sondern
Zweihänder und Zweifüsser, und stammen ab von einem
geineinsamen Urhandsäugethier. Dass dem so ist, habe ich
durch Studien der Gegenstände des Britischen Museums
in London, des Zoologischen Museums in Kopenhagen und
des Museums für Naturgeschichte in Leyden ermittelt. Der
Fuss des Affen ist keine Hand, sondern strenge ein Fuss
mit entgegen stellbarem Daumen, wie zu Ururzeiten der
Fuss des Menschen auch war. Demnach besitzen alle Hand-
säugethiere zwei Hände und zwei Füsse, sind sonst Zweihänder
und alle Vierhänderei ist Faselei.

Anlage und Neigung zum ßaumklettern sind dem
Kinde des Menschen nicht allein darum eigen, weil selbes
vom Urhandsäugethier abstammt, sondern weil seine Organisation
zum Klettern überhaupt fähig macht. Katzen, Eichhörnchen
und tausend andere Thiere klettern auch auf
Bäume, weil sie dortselbst Nahrung suchen und ihre Organisation
klettern gestattet. Und weil sie solches systematisch
durch lange Jahrtausende betrieben, wurden sie darin zunehmend
gewandter. Dass der Staatshämorrhoidarier, obgleich
er dies gerne wollte, es nicht den Affen gleich thut,

Gelehrte, der nach einem Leben voll uneigennützigster Thätigkeit
zum Wohle der Menschheit bekanntlich durch die gehässigen Anfeindungen
andersdenkender „Kollegen" in die bedrängteste Lage
gebracht wuide, fand jüngst wieder eine erfreuliche Anerkennung
m der italienischen Zeitschrift: „I nostri contemporanei" (Galleria
biografica internationale. Direttore: Prof. P. C. Teisser. Koma 1904.
Volume IV. Fascieolo 16, pag. 179—186) durch einen seine schöne
Seele und seinen begnadeten Genius ehrenden Artikel des Herausgebers
, in deutscher Uebersetzung abgedruckt in der „Zeitschrift
für Erziehung und Unterricht" (Nr. 211 vom Okt. er.), die zugleich
einen werthvollen Beitrag des Gefeierten unter der Ueberscnrift :
„Gedanken über die geheimen Wissenschaften" enthält. — Red.


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1904/0701