Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
31. Jahrgang.1904
Seite: 704
(PDF, 224 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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704 Psychische Studien. XXXI. Jahrg. 11. Heft. (November 1904.)

fliesst . . Und etwas weiter: „Eigentlich ist es etwas
Doppeltes, was mir da in den Röhren herumläuft. Eine
ganz weisse Flüssigkeit und darin eine Masse kleiner
Dingelehen, beinahe rund und ganz roth, und die schwimmen
alle in dem Weissen .. Dieselbe Kranke beschrieb ihre
Lungen („sie sind ein grosser Schwamm"), ihren Magen, ihr
Gehirn. Auch Dr. Sollier berichtet von einigen ähnlichen
Fällen, von denen der seltsamste hier erwähnt sein mag.
Eine Kranke hatte im März 1902 im hypnotischen Zustande
eine Nadel verschluckt Einige Monate später versetzte
man sie wieder in Hypnose und befahl ihr, auf Alles
zu achten, was in ihrem Körper vorgehe. Sie sagte sofort,
dass sie einen stechenden Schmerz an einer Stelle der Eingeweide
fühle, die sie genau bezeichnete und von der sie bei
einer späteren Sitzung eine rohe, aber ziemlich zutreffende
Skizze mit einem Bleistift auf einem Blatt Papier entwarf.
Sie gab genau die Lage der Nadel an und erinnerte sich
nun auch des Tages, an dem sie die Nadel verschluckt
hatte, — eine Thatsache, die ihr im wachen Zustande völlig
unbekannt war, Henri de Parville, der über das Buch flottiert
im „Journal des Debats" berichtet, bemerkt, dass man
abwarten muss, was die Zukunft zu diesen oft gemachten
Beobachtungen sagt. („N. W. Journ." vom 2l.jII. 04.)

g) Die Volkssage als symbolisches G e -
wand einer später wissenschaftlich erkannten
Wahrheit. Dass alte Volkssagen mit ihrem
von der „Aufklärung der Neuzeit" verspotteten „Aberglauben
" häufig den Nagel auf den Kopf treffen, zeigt u. a.
auch die Entdeckung der modernen Bakterienforschung,
wornach die Bubonenpest und verwandte Seuchen hauptsächlich
durch Mäuse und Ratten weiter verbreitet werden.
In einem schon Ostern 1881 erschienenen Programme der
Realschule L Ordn. zu Stralsund weist Dr. Jacob Engel in
einer sehr hübschen Abhandlung: „Der Tod im Glauben
indogermanischer Völker" unter der Ueberschrift: ,,Der
Tod ais Seelengeleiter* S. 12 ff. nach, dass die Erscheinung
der Mäuse, wie in der bekannten Sage vom Rattenfänger zu
Hameln, ihren uralten mythologischen Hintergrund hat. So
stand nach Herodofs Bericht im Tempel des Ptah die Bildsäule
des Königs Sethon, eine Maus in der Hand haltend,
zum Andenken an die Befreiung Aegyptens von den
Assyrern. Der naive „Vater der Geschichte" glaubte, Feldmäuse
hätten durch Zernagung von deren Waffen ihren
Abzug bewirkt; aber ein vergleichender Blick auf die jüdische
Geschichtsüberlieferung belehrt uns, dass eine Pest die
Assyrer zum Rückzüge zwang. Wir hätten darnach in der


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