Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
31. Jahrgang.1904
Seite: 707
(PDF, 224 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1904/0718
Litteraturberieht.

707

des als praktischer Rathgeber sehr zu empfehlenden und auch für
Psychologen interessanten Schriftchens wird durch einen genauen
litterarischen Nachweis am Schiuss erhöht. Fritz Freimar.

Energie und Entelechie. — Naturphilosophische Psalmen. Von Emil
Jacobsen, (Separatabdruck aus „Philosophische Aufsätze", herausg.
von der „Philosophischen Gesellschaft* * zu Berlin zur Feier ihres
60 jährigen Bestehens. S. 239-257).

„Die Anwendung des Energiebegriffs hat dadurch viele Irr-
thümer hervorgerufen, dass er nicht streng innerhalb seines Gebiets
verwendet worden ist, sondern ohne zureichende Kritik von der
mechanischen Sphäre auf die biologische übertragen wurde." Zur
Begründung dieser seiner These hebt der in Charlottenburg lebende,
als geistvoller Naturbetrachter auch in okkultistischen Kreisen rühmlich
bekannte Verf. in sehr geschickter Auswahl die gegenüber den
materialistischen Ueberschreitungen entscheidenden Einwände einer
Reihe maassgeber-der Forscher (frundt, Adickes, Bütschli, Ostwald, Mach.
Neumeister, L. Busse, k. Lasswitz, H. Driesch, Fechner, Paulsen, P. J.
Möbius) hervor, die mit Ed. v. Hartmwm („Die moderne Psychologie",
Leipzig 1901) darin übereinstimmen, dass das Psychische nimmermehr
Umsetzung oder Umwandlung einer physischen Energieform in eine
nicht mehr physische nach bestimmten Aequivalenten {Ebbinghaus)
sein kann, schon einfach darum, weil der Begriff der Energie im
Sinne des Gesetzes der Erhaltung der Kraft ausschliesslich ein Begriff
der Mechanik ist, der sich auf andere Gebiete nicht übertragen
lässt, weil eine Ausdehnung der mechanischen Konstruktion
auf die psychische Intensität offenbar eine Unmöglichkeit ist. Die
Behauptung, alle Naturerscheinungen Hessen sich auf mechanische
Energie zurückführen, ist daher nach Ostrvald nicht einmal eine
brauchbare Arbeitshypothese, sondern ein Irrthum. Verf. selbst
kommt zu dem Resultat, dass, wenn auch eine „Lebenskraft" nach
altvitalistischer Anschauung, also ein einheitliches, untrennbares
Wesen aus psychischer Intensität und mechanischer Energie, ein
Widerspruch in sich ist, doch die Vitallehre als solche der Energetik
nicht widerspricht, die Organismen aber als Wesenseinheiten,
bezw. „Enteiechien von intensiver Mannigfaltigkeit* eines Vermittlers
und Ueberträgers bedürfen, der sowohl die Bewegungsrichtung
der materiellen Theilchen leitet, als auch die Umwandlung von
Reiz in Empfindung ermöglicht. Für das Vorhandensein einer
solchen vermittelnden Energieform, die in Refchenbach's „Od", wie in
Carus' „Innervationsstrom" steckt und über die schon eine umfangreiche
, freilich erst kritisch zu sichtende Litteratur vorliegt, sprechen
entschieden die von Charpenlier entdeckten Körperstrahlen (Nx-
Strahlen), deren Existenz zwar neuerdings wieder L. Gratz in der
„Münchener medizinischen Wochenschrift" (1904, Nr. 14) bestreitet,
während (nach den früheren Mittheilungen von Blondlot, Charpentier,
E. Meyer, Mace de Lepinay) inzwischen in den offiziellen „Comptes
rendus" 1904, I. sem. Nr. 8 der objektive Nachweis dafür
erbracht worden ist. Besonders wichtig wären jetzt Untersuchungen
über die motorische Kraft der N-Strahlen, wie sie für die Odstrahlen
(vgl. R Jacobsen, „Psych. Stud." 1898, S, 75) bereits vorliegen.
Jeaenfalls darf wohl jener „Vermittler" in einer physikalischen,
an dem unwägbaren Medium des Aethers haftenden Energie gesucht
werden, die, als raumerfüllende, potentielle Energie, das
Sondervermögen besitzen muss, Träger psychischer Potenzen zu
sein, und in ihrem Aktuellwerden im Nebeneinander das Nacheinander
des Inhalts in die Erscheinung treten lässt. Im Uebrigen ist
es nicht Aufgabe der Naturwissenschaft, den Geist erforschen zu


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1904/0718