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732 Psyebische Studien. XXXI. Jahrg. 12. Heft. (Dezember 1904.)
Zur festgesetzten Stunde trafen wir in der Wohnung
des Mediums ein und harrten unmittelbar darauf in einem
sonnigen, im oberen Stockwerke gelegenen Zimmer an einem
gewöhnlichen Tische sitzend der Dinge, die da kommen
sollten.
Vor uns lagen zwei gewöhnliche Schiefertafeln und ca.
100 lose Blätter sogenannten Glanzpapiers, d. h. Papier,
das auf der einen Seite weiss ist und auf der anderen
einen schwarzen Glanzüberzug trägt.
Dr. Simonyi schrieb nun, der an ihn gerichteten Aufforderung
Folge leistend, auf ein gewöhnliches Blatt Papier
den Namen einer Person und fügte demselben seine eigene
Namensunterschrift bei, worauf er dasselbe in ein Kouvert
steckte und dieses zugeklebt dem uns gegenüber sitzenden
Medium überreichte, das es dann in seiner linken auf
dem Tisch aufliegenden Hand hielt.
Nach Verlauf weniger Minuten schrieb das Medium
mit der rechten Hand die an mich gestellte Aufforderung,
ich solle meinen Begleiter (den er mit vollem Namen benannte
) ersuchen, lieber den Namen eines Anverwandten
niederzuschreiben, weil sein Freund (dessen ihm völlig unbekannten
Namen er gleichfalls erwähnte) nicht anwesend sei.
Dieses unscheinbare Vorkommniss trug vollkommen den
Stempel einer echten Demonstration, weil das Medium
Moore weder vom Namen, noch von der Nationalität meines
Begleiters irgendwelche Kenntniss besass und ebenso wenig
wissen konnte, wessen Namen auf dem in dem verschlossenen
Kouvert steckenden Papier stand.
Der neu ergangenen Aufforderung Folge leistend,
schrieb nunmehr Dr. Simonyi, ungesehen von mir sowohl
als vom Medium, den Namen seiner verstorbenen Mutter
auf ein zweites Papierblättchen, während ich, auf den
Wunsch des Mediums bin, auf einem anderen meinen verstorbenen
Freund, den Indianer Skie» Wau- Kee schriftlich
um seine Mithilfe ersuchte.
Diese beiden von Dr. S. und mir beschriebenen Papierblättchen
• steckte sodann Dr. S. in ein frisches Kouvert,
klebte dieses zu und überreichte es dem Medium, das es,
genau wie das vorhergehende, uns beiden sichtbar nur in
seiner auf dem Tische aufliegenden Hand hielt.
Die sich manifestiren sollende psychische Krafteinstellung
abwartend, plauderten wir über dies und jenes und
tauschten unsere Erfahrungen über Menschen und Dinge
aus, worüber eine volle Stunde verstrich.
Nunmehr wurde Dr. & vom Medium aufgefordert, eine
beliebige Anzahl der vor uns aufgeschichteten schwarzen
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