http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1904/0744
Handrioh: Ueber Sein und Sohein. 733
'Glanzpapierblätter zwischen die beiden Schiefertafeln zu
legen. Als dies geschehen war, hielten wir drei zusammen
die aufeinander liegenden Tafeln am Rahmen fest, wobei
wir deutlich das wie von einem elektro-magnetischen
Strome herrührende Vibriren der Tafeln
verspürten. Ungefähr fünf Minuten dauerte diese Prozedur,
als eine starke Erschütterung den Körper des
Mediums erbeben machte, das jetzt die Sitzung für
boendet erklärte und die Tafeln losliess, wobei Dr. S. die
Tafeln von einander hob.
Die 20 vordem völlig unbeschriebenen, von ihm eigenhändig
zwischen die beiden Tafeln gelegten schwarzen
Glanzpapierblätter waren nunmehr mit anscheinend von
weisser Tinte herrührender Schrift bedeckt und der Reihe
nach von 1 bis 20 nummerirt.
Die Blätter von 1 bis 19 enthielten eine mit dem
Namen der Mutter des Dr. Ä versehene Botschaft, die auf
Englisch in allgemeinen Ausdrücken sich auf den Verkehr
mit der Geisterwelt bezog, während in vorzüglichem Ungarisch
ein Bibelvers mit eingeflochten war.
Ich betone, dass das stockamerikanische, sich gut benehmende
, aber wenig Schulbildung besitzende Medium den
fremden Gast für einen Deutschen hielt und Ungarn wohl
kaum dem Namen nach kennt.
Das mit der Nummer 20 bezeichnete Blatt enthielt
folgenden, in gebrochenem Indianer-Englisch und mit „Slcie-
Wau-Ketu unterzeichneten, an mich gerichteten Hinweis
seiner Mithilfe an der Demonstration:
„Ich half der Squaw (der Mutter des Dr. Simonyi) zu
kritzeln, mich froh sein Dich zu sehen Häuptling, mich
für Dich kritzeln an einem Tage."
Ein weiterer Beweis der Echtheit der Demonstration
ergiebt sich aus der unrichtigen Unterschrift meines Vaters^
die derjenigen des Indianers beigefügt wurde und mit der
es folgende Bewandtniss hat:
Vor Jahren, als das Medium Moore zum ersten Male
in Brooklyn war, wurde ich ebenfalls von ihm anlässlich
einer Sitzung aufgefordert, den Namen meines Vaters auf
ein Papier zu schreiben und dieses in einem verschlossenen
Kouvert dem Medium zu überreichen.
Ich schrieb C. F. ffandrich. Die angeblich von meinem
Vater herrührende Botschaft weist als Unterschrift P. V.
Handrich auf, weil der unsichtbare Schreiber der Botschaft,
nämlich der sogenannte Kontrolgeist des Mediums, das
für ein P. las. Dass derselbe auf Grund meines dazumal
beobachteten Stillschweigens nunmehr wieder nach Jahrea
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1904/0744