Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
31. Jahrgang.1904
Seite: 740
(PDF, 224 MB)
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740 Psychisehe Studien. XXXI. Jahrg. 12. Bett. (Dezember 1904)

leidet noch sehr an den Polgen ihrer körperlich schlechten
] ehandlung und ihrer seelischen Erregung; es möge aber
hier die Hoffnung Ausdruck finden, dass die Pflege und
die harmonische Umgebung im Hause ihres Schwiegersohnes,
des Herrn Prof. a. D. Sellin, ihr wieder zur Gesundheit
verhelfen und sie dann im engeren Kreis vor einwandfreien
Forschern auf okkultitischem Gebiet den Wahrheitsbeweis
werde liefern können. Ihr jetziger Zustand erlaubt keinerlei
Prüfungen, Untersuchungen und Experimente; nur spontan
, durch die Umstände veranlasst, offenbart sich bisweilen
ihre mediale Fähigkeit.

Der Liebenswürdigkeit des Herrn Prof. Sellin verdankte
ich neben einer mehrstündigen, mir ebenso interessanten
wie belehrenden Unterhaltung über okkultistische Themen
die Gelegenheit, derartige mediale Phänomene aus nächster
.Nähe mit eigenen Augen wahrzunehmen. Ich kann mich
wohl als nicht voreingenommenen, unbefangenen Beobachter
bezeichnen, denn es war das erste Mal, dass ich zu Frau
Ii. in direkte Beziehung trat. Alle Berichte für und wider
hatten bis dahin nicht vermocht, mir in dem einen oder
anderen Sinne eine Ueberzeugung zu verschaffen. —

Wir sassen am 7. Oktober bei hellem Tageslicht Nachmittags
nach 4 Uhr in der Wohnung des Herrn Prof. &
an einem inmitten des Zimmers stehenden Tische, Frau Ä.
mir gegenüber, rechts Herr, links Frau Prof. S. Eine
eigentliche spiritistische Sitzung war es nicht, es war mehr
nur eine Unterhaltung zu 4 Personen. Sehr bald Hessen
sich aber Klopflaute vernehmen: sie waren seh wach, glichen
etwa dem Aufschlagen des Fingernagels auf Holz und
schienen vom Parkett des Fussbodens zu kommen, theils
links, theils rechts hinter meinem Stuhl, in grösserer oder
kleinerer Entfernung, auch zu meinen Füssen, nie aber
auf der Seite der Frau R. Ich vernahm N. B. die
Laute, ehe ich darauf aufmerksam gemacht wurde. Diese
Klopftöne antworteten auf verschiedene Fragen mit Ja
oder Nein, und begleiteten längere Zeit das Gespräch.

Wenig später verfiel Frau /?. in Trance. Der Zustand
kam ziemlich schnell. Hochaufgerichtet stand sie am Tisch,
die Augen, die überhaupt einen, ich möchte sagen ausser«
irdischen Glanz haben, weit geöffnet, sodass sie kreisrund
erschienen. Mit viel kräftigerer, festerer Stimme, als bisher
, in mehr männlichem Ton, richtete sie einige schöne,
wenn auch nicht ganz dialektfreie Worte der Begrüssung
und Ermunterung an mich. Die Hand, die sie mir dabei
reichte, erschien mir beim Anfühlen kataleptisch starr. Die
Kückkehr in den normalen Zustand erfolgte nicht so leicht.


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