Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
31. Jahrgang.1904
Seite: 750
(PDF, 224 MB)
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750 Pßyehisohe Stadien. XXXI. Jahrg. 12. Heft. (Dezember 1904.)

und dann losliess, nach der anderen eine entsprechende
Schwingung vollführt, oder wenn ein zusammengedrückter
elastischer Körper nach dem Nachlassen des Drucks emporschnellt
, so beantworten jene Gegenstände die äussere Einwirkung
durch mehr oder weniger adäquate Bewegungen.
Ganz anders aber steht es, wenn z. B. die Kohäsionskraft
der starkerhitzten und darauf schnell erkalteten Stahlmasse
hernach neue, wichtige Eigenschaften offenbart. Es wurde
dem Metall eine gegebene Menge von aktueller Kraft
(Wärme) entzogen, worauf dessen Härte, und zwar auf
unbestimmte Zeit hinaus, zunahm. Die Prozedur
der Stahlbereitung wirkt also nicht einfach als Ueber-
tragung von aktueller Kraft, sondern gewisserraaassen
als gewaltsamer Reiz, der den latenten Kräften des Stoffes
sofort neue wirksame Kräfte entlockt, die, obgleich sie sich
passiv offenbaren, gleichwohl als Energien aufzufassen sind;
denn um z. B. der Energie einer von aussen einwirkenden
mechanischen Kraft Widerstand zu leisten, muss eben eine
Kohäsionsenergie von innen heraus entgegenwirken. Selbst
die Eigenschaften, welche die Behämmerung eines glühenden
Metalls demselben giebt, sind, näher betrachtet, keine
direkte Uebertragung adäquater Kräfte; denn wollte man
die Kraft der während der kurzen Zeit des Schmiedens
empfangenen Schläge und der verbrauchten Wärme taxiren
und etwa in Kalorien berechnen, so würde eine ganz begrenzte
und im Grunde unansehnliche Grösse herauskommen;
hingegen die Festigkeit, die Zähigkeit und andere Eigenschaften
, die das Metall danach offenbart, sind von unbegrenzter
Dauer. Die Bearbeitung war nur der Reiz
oder Anstoss, auf die der Körper durch Neues und
Grösseres reagirte: wäre dieselbe Menge von Wärme und
mechanischer Kraft auf einen unpassenden Stoff, z. B, auf
Granit, verwandt worden, so hätte derselbe nie jene Kräfte
entfalten können.

Lebende Substanzen vollends zeigen uns unzählige Beispiele
, wo gewisse Einwirkungen, die an sich keine Kraft
übertragen, ja negativ, lebenhemmend, störend
wirken, den Organismus mittelbar zur Offenbarung neuer
Energien aufstacheln. Jedermann kennt derartige Vorgänge^
die biologische Wissenschaft aber hat sich mit deren
tieferem Sinn bisher zu wenig befasst, sonst könnte das
Dogma von einer beständigen Kraftmenge in der Lebenskunde
nicht von so vielen Gelehrten adoptirt worden sein.
So hat man sich unter dem Einflüsse der Theorien des
letzten halben Jahrhunderts gewöhnt, jegliches Auftreten
neuer Kräfte im organischen Leben mit einem Daransetzen

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