Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
32. Jahrgang.1905
Seite: 6
(PDF, 218 MB)
Bibliographische Information
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6 Psychische Studien. XXXII. Jahrg. 1. Heft. (Januar 1905.)

Vorgänge gründlich zu prüfen; das Hindernis ist überall
die Unmöglichkeit, geeignete Medien zu beschaffen. Der
Mangel daran ist bedeutend — in quantitativer, wie in
qualitativer Beziehung. Fast alle jetzt zugänglichen „Berufsmedien
" sind schlecht ausgebildet. In der Mehrzahl
der Fälle sind sie unharmonisch entwickelt; oft ist das
spirituelle Element auf Kosten des intellektuellen und des
moralischen gepflegt worden. Ihr einziger Gedanke ist,
möglichst viel persönliche Ehre und Gewinn zu erlangen,
und manchmal stehen sie nicht an, zur Erreichung dieses
Zieles verbrecherische Mittel zu gebrauchen, die die ganze
grosse, heilige Sache, deren Bedeutung sie gar nicht begreifen
, in Misskredit bringen. In England und Amerika
hat der mit bezahlten Sitzungen getriebene Unfug einen erschreckenden
Umfang angenommen. An vielen Orten ist
der Spiritismus zu einem Geschäft ausgeartet. Massenhafte
Schwindler bieten durch Annoncen ihre Dienste an; die
wirklichen Medien, die leider durch ihre Glaubensverwandten
keine gebührende Unterstützung erfahren, folgen
dem schlimmen Beispiele — und so wird die grosse Sache
nach und nach in den Schmutz gezogen. Die Verantwortlichkeit
dafür liegt schwer auf uns selbst. Allen Spiritisten,
denen ein günstiges Lebenslos zugefallen ist, sollte es eine
teure Pflicht sein, zum Schutze der Medien die nötigen
Anstalten zu treffen. Jedes Wesen, das von Gott die
Gnadengabe der Mediumschaft empfangen hat, sollte als
ein köstliches Werkzeug betrachtet und als solches behütet
und bewacht werden. Spiritisten und wohlhabende Personen
, die sich für unsere Forschungen interessieren, sollten
Ausschüsse bilden, um die Begabung der verschiedenen
Medien zu prüfen, und diejenigen unterstützen, die eine
solche Auszeichnung verdienen. Es steht geschrieben: Der
Arbeiter ist seines Lohnes wert!

Die Ausübung der Mediumschaft bedingt eine so grosse
Abgabe von Lebens- und Nervenkraft, dass die Medien iji
der Regel ganz unfähig sind, mit ihren gröber ausgerüsteten
Mitmenschen es im Daseinskampfe aufzunehmen. Sind sie
unbemittelt —~ wie es in neun Fällen unter zehn vorkommt
—, so bleiben ihnen unter den gegenwärtigen Umständen
nur drei Möglichkeiten: Hungers zu sterben, oder Berufsmedien
zu werden, oder die Aeusserungen der Mediumschaft
möglichst zu unterdrücken und damit eins der köstlichsten
Pfänder, die Gott ihnen verliehen hat, unbenutzt zu lassen.
Hat jemand beispielsweise musikalische Anlagen, so gilt es
als sehr beklagenswert, wenn sie unausgebildet bleiben.
Und doch, so anziehend eine derartige Begabung sein mag,


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