Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
32. Jahrgang.1905
Seite: 8
(PDF, 218 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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8]nPsyohisehe Studien. XXXIL Jahrg. 1. Heft. (Januar 1905.)

begegnen — das andere: das ist auch das Geld nicht wert

— das dritte: das scheint mir alles nur Betrügerei zu sein

— und das vierte: hu, was für ein gemischtes Publikum !
Wie kann man sich einbilden, dass man unter solchen Umständen
mit etwas anderem, als dem Abschaum der Geister-
weit in Berührung komm3n werde. Ausnahmsweise erhält
man wohl auch bei derartigen Sitzungen einmal gute Resultate
. Manche Verstorbene mögen beim Anblick der Bekümmernis
ihrer lieben Hinterbliebenen der Unappetitlich-
keit der Umgebung Trotz bieten und ihnen den Identitätsbeweis
gewähren, den sie ersehnt haben; wo aber die
mächtigen Triebfedern der Trauer und innigen Liebe fehlen,
da kann es recht amüsante Geschichten geben.

Wie anders nimmt sich eine Sitzung aus, wenn alle
Teilnehmer von einem Gedanken und einem Gefühle
durchdrungen sind — von selbstloser Liebe. In stilles Gebet
versunken erwartet die Versammlung die kurze Frist, die
ihnen den Verkehr mit freigewordenen Lieben vergönnen
soll Da herrscht ein Geist, wie in den ersten Ohristen-
versammlungen, und Pfingstflammen wehen aufs neue über
dankbare Menschenkinder. Freilich sind solche Feierstunden
nur wenigen beschieden gewesen. Ich habe in den letzten
Jahren unzählige Briefe trauernder Menschen erhalten, die
sich bitter beklagen über die Unmöglichkeit, mit ihren
Lieben in Verbindung zu treten. Vergebens haben sie nach
einem einzigen Beweis, einem einzigen Lebenszeichen gejammert
; mit getäuschten Hoffnungen haben sie sich zurückgezogen
. Solchem Jammer gegenüber ist in mir der heisse
Wunsch erwacht, in unserem Lager durchgreifende Verbesserungen
herbeizuführen: der Spiritismus bedarf
einer Reform.

An erster Stelle brauchen wir neue Medien, junge,
frische Kräfte, bereit, ihren Mitmenschen in Liebe zu dienen.
Die Zersplitterung muss aufhören und einer wohlgeordneten
Organisation weichen. Wir brauchen ein Hauptquartier,
wo Glaubensverwandte verschiedener Länder zusammenkommen
und verhandeln können; ein Zentrum, wo medial
veranlagte Personen kostenfreie Ausbildung erhalten und
sich den Forschern, welche die Vorgänge studieren wollen,
zur Verfügung halten können; wir brauchen eine friedvolle
Umgebung, wo einzelnen Trauernden die Möglichkeit geboten
wird, harmonischen Sitzungen beizuwohnen. — Natürlich
kann ein so weitgehender Plan nicht auf einen Schlag
verwirklicht werden. Es sind so viele Schwierigkeiten zu
bekämpfen — vor allem die materiellen. Die Realisierung
^ines derartigen Unternehmens erfordert grosse Unkosten.


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