Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
32. Jahrgang.1905
Seite: 18
(PDF, 218 MB)
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18 Psychisohe Studien. XXXII. Jahrg. 1. Heft. (Januar 1905)

boden neben uns, um die günstigste Beleuchtung zu erproben.
— Sonderbar kam es mir zunächst vor, dass Herr E. mit
dem Tisch, wie mit einem unsichtbar anwesenden Menschen
sprach: „Bitte sage mir, wie viele von euch anwesend sind?4"*
An wort: „Einer!" — „Bitte, bewoge den Tisch !" „Bitte,
lass ihn gehen!" (Erfolg.) „Bitte, mache den Tisch schwer!"
und wir drei konnten den Tisch nur mit Anstrengung vom
Boden aufheben. „Bitte mache ihn leicht!" und der Tisch
flog fast bei der Berührung in die Höhe, u. s. t Ferner
erschien es mir sehr merkwürdig, dass bei jedesmaliger
Anrede des Herrn E. ein heller Schein, ohne genauen Um-
riss, sich in dem kleinen Zimmer von der einen, dann wieder
von der anderen Seite um den Tisch zu bewegen schien,
als ginge da eine wahrnehmbare Person um den Tisch hin
und her und würfe einen freilich nicht dunklen, sondern
hellen Schatten. Ausser uns dreien war niemand im Zimmer
und durchs Fenster konnte der Schein, den übrigens die
zwei anderen Personen nicht sehen konnten, nicht fallen*
Sollte das vielleicht unser unbewusster Doppelgänger gewesen
sein, der da, mir sichtbar, umherspazierte ? Herr E.
war nicht im Trance und wir zwei Damen gleichfalls vollkommen
wach.

* *

*

Ich wollte mich mit Kind und Magd auf die Reise
nach Deutschland begeben, um, wenn ich mich an deutsche
Verhältnisse gewöhnen könnte, ganz dort zu bleiben. Zum
letzten Mal war ein kleiner Kreis experimentierender Bekannter
bei mir versammelt. Wir sassen in tiefer Dämmerung
, die es aber doch noch gestattete, jeden zu erkennen,
um einen kleinen runden Tisch, dessen einziger Fuss dreiteilig
auslief. Das Klopfen, Picken und Kratzen im Tisch
ging vor sich, wie ich es oft schon früher gehört hatte.
Wenn wir Melodien rhythmisch auf der Tischplatte abklopften,
antwortete es gleich aus dem Innern der Platte leiser im
gleichen Rhythmus. Da ertönte aus dem unter meiner
Wohnung gelegenen Lokale plötzlich Ballmusik. Man gab
dort gerade ein Fest zur Verlobungsfeier der Tochter des
Hauses. Doch wie staunten wir, als plötzlich unser Tischchen
im richtigen Mazurkatakt leidenschaftlich zu stampfen
anfing. „ Was, ein Tänzer bist du auch?64 riefen wir lachend
und nun war kein Halten mehr. Sobald die Musik einsetzte
, legte der Tisch sich aufs Tanzen. Zuletzt schob
und wackelte der Tisch von einem Fuss auf den andern
durch den Salon, in dem der Tisch zur Seite gestellt war,
dazwischen hinein deutlich bemüht, einem Herrn auf den


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