Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
32. Jahrgang.1905
Seite: 32
(PDF, 218 MB)
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32 Psychische 8tudien. XXXII. Jahrg. 1. Heft. (Januar 1905.)

flüssigkeit (also zunächst das Blut) nur das Material her»
gibt. Von wo kam nun jenes Plus von Assimilations- und
Selektionsenergie, welches wir die Gewebselemente in den
oben angeführten Beispielen entfalten sehen? In einigen
derselben ist der Vorgang derzeit noch zu dunkel für
unsere Beurteilung und scheint an gewisse tiefere Lebensbedingungen
der gegebenen Tier- oder Menschenart gekettet
zu sein. In dem Falle mit den Kokablättern waren diese
es, die den Elementen auf eine des Näheren noch unbekannte
Weise die neue Kraft verliehen. Hingegen bei
meinen Versuchstieren und in einigen analogen Beispielen
war es offenbar die vorhergegangene ungewohnte Entziehung
der Nahrungsstoffe, also eine negative Einwirkung
, welche die lebendigen Elemente zu solcher Gegenwirkung
aufstachelte. Der ungewohnte Drang oder Heiss-
hunger aber, der dieselben nun beseelte, befähigte sie: a)
der später wieder quantitativ ergänzten Nahrungsflüssigkeit
die notwendigen Stoffe mit grösserer Energie zu entreissen,
b) einen Teil des Wassers der Gewebe durch Eiweissstoffe
zu ersetzen (Selektion),*) c) das Verwertete länger an sich
zu halten (Stabilität) und zugleich eine grössere Festigkeit
der Gewebe, sowie manche andere gesteigerte Eigenschaften,
z. B. eine grössere Widerstandskraft gegen Krankheiten zu
entfalten, d) dies alles mit einem geringeren Mittelmass
von Nahrung zu bestreiten.

Wie überhaupt beim Entwickeln neuer Energien aus
den latenten Krätten oder Kraftmengen der Stoffe, so ist
uns auch hier das innere Wesen des Ursprungs ein Bätsei;
doch wird uns wenigstens so viel klar, dass eiu solche»
rätselhaftes Erscheinen neuer und höherer Kräfte infolge
von Entziehung gewohnter Kraftein Wirkungen eine in
der Natur weitverbreitete Tatsache ist. Von der
höheren Eigenschaft, die der Stahl erwarb infolge von
Wärmeentziehung, war schon die Rede, doch erinnern auch
manche andere Vorgänge der unorganischen Natur an das,

Kraftleistungen (z. B. durch Elektrizität, Licht, Wärme usw.) auf
Schwingungen beruhen, warum sollte dergleichen nicht wenigstens
zum Teil auch im Organismus, z. B. im Nervensystem, der
Fall sein können, nur mit dem Unterschiede, dass hier die Substanz,
deren Moleküle schwingen, sich viel leichter abnutzt, als ein unorganischer
Stoff, der gerade von elektrischen Licht- usw. Schwin-

fungen ergriffen ist. Doch will ich mich der Spekulationen entalten
, denn meine Aufgabe ist ja hier nur, darauf hinzuweisen,
4ass viele Tatsachen mit der Stoffwechseltheorie schlechterdings
nicht in Einklang zu bringen sind.

*) Es handelt sich hier offenbar um eine Selektion, da di#
fereicnte Nahrung an sich nach wie vor dieselbe war.




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