Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
32. Jahrgang.1905
Seite: 42
(PDF, 218 MB)
Bibliographische Information
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42 Psychische Stadien. XXXII. Jahrg. 1. Heft. (Januar 1905.)

Sitzungen führen meist zu sehr schätzenswerten Ergebnissen,
welche die Psychologie bereichern. Die so gewonnenen
Tatsachen, richtig beurteilt und angemessen kombiniert,
haben das volle Gewicht der auf dem Wege der exakten
Forschung gewonnenen Tatsachen und dienen cTer Metaphysik
und Philosophie.

§ 4.

Der Materialismus mit seiner Wasserscheu gegen die
Seele, deren Existenz aus den Tatsachen der Natur-, Geistes-
und sogenannten okkulten Wissenschaften zugleich und mit
Sicherheit erschlossen wird, sucht die natürliche Vereinigung
aller dieser Wissenschaften überall und zu jeder Zeit zu
verhindern. Lässt aber der Dämon sein Opfer frei, so ist
die genannte Vereinigung der nächste Akt.

Mit Zurücktreten des Materialismus hört der Despotismus
der groben Seelen und massigen Leiber auf, es wird den
feineren Organisationen Raum gewährt und damit der
psychischen Forschung Freiheit. Grobe Organisationen
gleichen den Dickhäutern, deren Vermögen einer feineren
Wahrnehmung fast gleich Null ist. Und so lange der dickhäutige
Materialismus herrscht, so lange werden die Vertreter
jener Wissenschaften, welche mit dem Studieren der
subtilen Erscheinungen sich beschäftigen, grosse Schwierigkeit
haben, die Welt von dem Dasein ungeahnter Wahrheiten
zu überzeugen.

Der grobe Materialist glaubt, es müsse zur Erforschung
der magischen oder psychischen Phänomene unmittelbar der
Versuch wie in den Naturwissenschaften angewandt werden,
und ist der Meinung, dass, wenn solches unmöglich, die
okkulten Wissenschaften zu verwerfen und etwa der Quacksalberei
, Betrügerei. Täuschung zuzurechnen seien. Der-
gleichen ist Folge eines sehr niederen Standpunktes der
Erkenntnis und erschrecklicher Kleinheit des geistigen
Horizonts. Die Versuche in den magischen Wissenschalten
verdammten sich von vornherein zur Nullität, wenn die
traumatischen Mittel und vexierenden Methoden des brutalen
, plumpen Tierschindertums zur Anwendung gelangten.
Es handelt sich darum, bei den okkultistischen Experimenten
zwar in exakter, jedoch in feinerer Art zu Werke zu
gehen, auf systematische Beobachtung und strenge Berücksichtigung
aller inneren und äusseren Umstände das grösste
Gewicht zu legen, endlich des Misstrauens nicht über eine
bestimmte Grenze hinaus zu pflegen. Niemals soll vergessen
sein, dass die Umstände, unter denen magische Erscheinungen
verlaufen, im höchsten Grade mannigfaltig sind


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