Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
32. Jahrgang.1905
Seite: 46
(PDF, 218 MB)
Bibliographische Information
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46 Psychisohe Studien. XXXII. Jahn?. 1. Heft. (Januar 1905.)

sehenden** Somnambulen (ganz abgesehen von Kurpfuschern
aller Art) hilfreiche Dienste zu leisten. Ich spreche nicht
von den Blättern — ich kenne welche! — die mit solchen
unter spiritualistischer Flagge segelnden Gaunern (nach
amerikanischem Vorbild) einen förmlichen, regelrechten
Kontrakt abschliessen, um auf Rechnung ihrer Reklame
wahre Wunder über ihre Erfolge zu berichten; im Gegenteil
, ich spreche jetzt von der aufrichtigen und ehrenhaften
spiritistischen Presse. Ich will mich deutlicher ausdrücken:
eine männliche oder weibliche Person, die sich weiter keine
moralischen Skrupel macht, kommt eines Tags auf den Gedanken
, dass sie sehr leicht und angenehm von der Leichtgläubigkeit
der Spiritisten und von dem Schmerz derjenigen
leben könnte, die geliebte Angehörige verloren haben und
nun um jeden Preis einen Trost suchen, einerlei wo und
welchen. Man macht sich näher mit den — mindestens
ibereilten, wenn auch gut gemeinten und scharfsinnigen
— Elukubrationen irgend eines Allan Karäec bekannt, lernt
nebenher einige Taschenspielertricks, gibt womöglich mit
Titeln und Diplomen versehenen, aber wenig urteilsfähigen
Persönlichkeiten angenehm unterhaltende, hübsch arrangierte
Sitzungen und weiss es dann so einzurichten, dass darüber
Protokolle an gewisse spiritistische Journale eingesandt
werden. Haben diese Berichte eine geschickte, die Neugierde
spannende Passung, so werden sie auch von anderen
Zeitungen bereitwillig abgedruckt und das Fahrzeug ist in
Gang gebracht, das „Medium" ist ein gemachter Mann!
Ueber kurz oder lang wird es freilich von einem ungebetenen
, bezw. unter falscher Maske eingedrungenen Gast
entlarvt werden, aber dann tritt die Polemik dazwischen:
.Feinde und Freunde des angegriffenen Mediums laufen mit
Beweisgründen pro et contra förmlich Sturm und schliesslich
ist es wiederum die fragwürdige Person, die den Nutzen
davon hat, indem sie nun die Märtyrerkrone trägt. Kommt
irgend ein schwereres Missgeschick, etwa in Form einer gerichtlichen
Strafe, über sie, so findet sich, sobald das Gewitter
sich verzogen hat, irgend eine reiche Amerikanerin
oder eine fromme Gräfin, die der ins Unglück geratenen
und verkannten Person eine bequeme Unterkunft oder gar
eine reichliche Pension gewährt. Das nicht spiritistische
Publikum lacht natürlich über das Abenteuer und über
den Spiritismus im allgemeinen — und das Publikum hat
Recht! Und die weitere Folge ist, dass die auf solche Vorkommnisse
lauernden Gegner den Fall für ihre Zwecke
verwerten, um urbi et orbi immer von neuem zu wiederholen
: alle Spiritisten ohne Ausnahme sind urteilslose,


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