Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
32. Jahrgang.1905
Seite: 52
(PDF, 218 MB)
Bibliographische Information
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52 Psychische Studien. XXXII. Jahrg. 1. Hett. (Januar 1905.)

werden kann. BT. ist lediglich auf die schon sehr alte physikalische
Tatsache gestossen, dass Glas durch Reibung
elektrisch wird, und dass die so entstandene Reibungs-
elektrizität auf die Magnetnadel ablenkend wirkt. Dieses
Experiment kann jedermann mit einem nicht zu kleinen
Kompass leicht nachmachen, indem man mit dem Daumen
auf dem Deckelglase des Kompasses im Kreise herum reibt.
Wird das Glas mit einem Stückchen Rehleder oder dergleichen
gerieben, so tritt sogar eine sehr starke Ablenkung
der Magnetnadel ein, die so lange anhält
, als das Glas nach Aufhören der Reibung elektrisch
bleibt, d. h. nur ganz kurze Zeit, während deren die Spitze
der Magnetnadel am Glasdeckel förmlich klebt, bis die elektrische
Spannung am Glase verschwunden ist. Dieses Ankleben
am Glase verhindert sehr oft die Ablenkung der
Nadel. Berührt man aber das Deckelglas des Kompasses
einfach mit einem Eisen oder Stahl oder mit einem andern
bereits magnetisierten Gegenstande, so hört die Ablenkung
der Nadel mit dem Momente auf, in welchem der störende
Gegenstand wieder entfernt wird. Es hat also die von
Prof. H. beobachtete Ablenkung weder mit dem Magnetismus
überhaupt, noch mit dem Lebensmagnetismus insbesondere
irgendwelche Gemeinschaft, denn der Magnetismus
bedarf zu seiner Erzeugung oder Wirkungsäusserung
nicht der Reibung, er macht sich schon durch blosse Berührung
oder auch nur Annäherung an die Magnetnadel
bemerkbar. Davon hat H. nichts beobachten können, eben
weil er nur Reibungselektrizität erzeugte.*)

Es ist also die so wichtige Frage, ob im lebenden Organismus
eine magnetische Kraft enthalten ist oder nicht,
durch die Harnack'sche Beobachtung in keiner Weise entschieden
. Gleichwohl aber ist unabhängig von Prof. H.
das Vorhandensein einer magnetischen
Kraft im lebenden Menschen- und Tierkörper
durch die unten beschriebenen Versuche bereits
zum Range einer physikalischen und physiologischen Tatsache
erhoben. Dadurch ist die medizinische Welt, deien
Vertreter trotz des von Geheimrat Dr. v. Nusshaum in
München schon im Jahre 1890 gerichtlich abgegebenen
Gutachtens und trotz aller glänzenden Erfolge des Lebensoder
Heilmagnetismus diesem in ihrer grossen Mehrzahl die
Existenz bis jetzt abgesprochen haben, nunmehr wohl ge-

*) Von Physikern wird dabei überdies betont, dass das Gelingen
dieses Experiments von der Trockenheit oder Feuchtigkeit
der Finger des Experimentators abhänge. — Red.

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