Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
32. Jahrgang.1905
Seite: 55
(PDF, 218 MB)
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Breitung: Der Lebensmagnetismus.

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tismus ist unbedingt nötig; denn auch er, so segensreicher
im allgemeinen auch wirkt, kann durch missbräuchliche
oder ungeschickte Anwendung Schaden bringen, was freilich
bei leichteren Krankheitsfällen kaum zu besorgen ist.

Nachschrift der Red. In späteren Aeusserungen
über sein vielbeachtetes Experiment gegenüber einem Vertreter
der „Halleschen Allgem. Zeitung44 hat sich der Physiologie
-Professor E. Harnack (laut Telegramm der »Neuen
Freien Presse44 von Berlin, 3Ü./X 04) gegen »eine Auslegung
zugunsten des Mediumismus und Magnetismus44 ausdrücklich
verwahrt, aber beigefügt, dass es sich augenscheinlich um
eine individuelle Fähigkeit handle, die bei ihm nach dem
Essen und einer ruhigen Stunde geradezu phänomenal her-
vortiete, wahrend bei leerem Magen und nach einer lebhaften
Unterhaltung die durch Reiben auf der Glasfläche
erzielte Abweichung der Magnetnadel von der richtenden
Kraft des Erdmagnetismus nur eine geringe sei, und viele
andere Personen, z. JB. seine beiden Assistenten, absolut
keine Resultate erzielten. In Nr. 6 der 9Seelenkunde44
weist nun der Wiener Magnetopath Dr. med. Josef
Gratzinger u. E. mit Recht darauf hin, dass jener Kompassversuch
die Existenz eines menschlichen
Magnetismus dennoch sonnenklar beweise; denn wenn
wir einen Stahlstab mit einem andern nicht magnetischen
Stahlstab beliebig lange streichen, wird er keinerlei magnetische
Eigenschaften zeigen, während er sicher magnetisch
wird, wenn wir ihn mit einem schon magnetisch gemachten
Stahlstab systematisch bestreichen. Auch bei dem Harnack-
schen Experiment ist offenbar nicht das Bestreichen
der Glasdecke ausschlaggebend, also auch nicht
die sich hiebei entwickelnde Reibungselektrizitä t*)f
sondern — gerade wie bei den mediumistischen Phänomenen
und offenbar auch bei der Entsendung der N-Strahlen —
die Individualität des Experimentators,
der je nach seiner Kräftebeschaffenheit (die
wieder von seiner Ernährung resp. vom Füllungsgrad seines
Magens — und von seiner jeweiligen Gemütsverfassung
abhängig ist) sehr verschiedenartig wirken kann.
Wenn also ein so bedeutender Vertreter der offiziell aner-

*) Der im vorigen Heft 1. c. kiegegen erwähnte Einwand des
Prof. Harnack selbst, dass zur Ablenkung einer Magnetnadel ein
elektrischer Strom von mindestens 1000 Volt Stärke erforderlich
wäre, während jene Eeibung nur eine sehr kleine Elektrizitätsmenge
erzeugen könne, scheint jedoch auf iVJissverständniss zu beruhen, da
jeder elektrische Strom, von welcher Stärke er auch sei, einen
Ausschlag der Magnetnadel (vide Telegraphen-Bussole) hervorruft.


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