Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
32. Jahrgang.1905
Seite: 75
(PDF, 218 MB)
Bibliographische Information
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1

I

Wislicenus: Stein der Weisen. 75

«ngeprüft blieben, erzählt uns Plinius d. ä,, der versichert,
rlass Caligula Gold bereitet habe; wahrscheinlich hat er aus
schwefelhaltigen Erzen mühsam etwas Gold gezogen, jedoch
waren die Herstellungskosten teurer, als der Wert dieses
Goldes. Die Araber, die im 7. Jahrhundert in den Besitz
Aegyptens kamen, befassten sich, wie gesagt, in hervorragendem
Masse mit der Alchemie. Einer ihrer berühmtesten
Alcheniisten im 9. Jahrhundert war Abu Musa Dschafur
oder Dschabir ibn Hassan (lateinisch Geber), dessen Werke
eine Fülle hochwichtiger Entdeckungen enthalten. Er hielt
die Umwandlung der Metalle in Gold für möglich und das
Mittel, dieses Werk zu vollenden, heisst bei ihm speziell
„Stein der Weisenu. Dass es aber damals auch schon
Zweifler gab, beweisen die Schriften des islamitischen
Kulturhistorikers lbn Khaldun, der schon damals alle
Mühe, das Endziel der Alchemie zu erreichen, für vergeblich
hielt und hierfür überzeugende Beweise lieferte.

Im 13. Jahrhundert kam die Alchemie von Spanien
aus nach den übrigen europäischen Ländern. Es war ein
unheilbares Zusammentreffen jener halbwissenschaftlichen
Alchemie mit der mittelalterlichen Scholastik, die damals
in ihrer unfreien Abhängigkeit von der doppelten Autorität
des kirchlichen Dogmas und von Aristoteles eine haarspaltende
Dialektik entwickelte. Während die empirischen
Kenntnisse sich durch die experimentellen Forschungen vermehrten
, nahte sich der „Stein der Weisen" seiner Glanzepoche
. Niemand zweifelte mehr an der Möglichkeit seiner
Darstellung, und hochberühmte Männer, meist Geistliche,
legten mit unzweifelhafter üeberzeugungstreue Zeugnis für
ihn ab. Zu den zeitlich ersten und hervorragendsten zählte
Albertus Magnus (geb. 1193 zu Laumgen, 1254 Provinzial der
Dominikaner, 12ti0 Bischof in Regensburg, gest. 1280 in
Cöln a. Rh.), der Lehrer des heiligen Thomas von Aquino,
eigentlich Graf ton Boilstädt] in England war es der Franziskanermönch
Roger Bacon (genannt ,,Doctor inhabilis'*,
geb. 1214, gest. 1%294 zu Oxford), obschon sonst Skeptiker
und entschiedener Gegner mystischen Aberglaubens. Der
Arzt Arnold von Villanova, der den Tod des kranken Königs
Pefer von Aragonien voraussagte, lehrte, als die scholastische
Philosophie allmählich einer schwärmerischen Auffassung
gewichen war, dass nicht Fleiss und Verstand, sondern die
Stellung der Sterne für die Darstellung des „Steines
der Weisen" massgebend sein würde, vor allem aber auch
die Gnade Gottes; den Verräter aber trifft nach ihm die
Strafe Gottes. Raymundus Lullus9 ein eigentümlicher Weltverbesserer
(geb. 1284 zu Palma, gest. auf der Rückfahrt


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