Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
32. Jahrgang.1905
Seite: 103
(PDF, 218 MB)
Bibliographische Information
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Reich: Gedanken über die geheimen Wissensehaften. 103

§ 9.

Der Spiritismus, dessen Grundlage tiefste Wahrheit
ausmacht, wird sehr oft von Schurken missbraucht und aus
diesem Grunde von vielen aufgeklärt zu sein Angebenden
verworfen. Doch, was in der Welt unterliegt nicht den Angriffen
der Gemeinheit, Niedertracht, Lebensnot! So lange
Tantum - quantum System der Wirtschaft und Gesellschaft
und nicht durch altruistische Gegenseitigkeit vollkommen
verdrängt ist, so lange werden Ismen, wie der Spiritismus,
und überhaupt alles Bestehende von den Ausübern des
Missbraachs belagert sein, alles verunreinigt werden und
überall grösste Wachsamkeit der Gewissenhaften und Ehrlichen
sich notwendig machen.

Wenn fein organisierte Menschen mit harmonischer
Verfassung der Seele, wirklicher, wesentlicher Bildung und
frei von allem plebejischen Vorurteil, wissenschaftlich geschult
und philosophisch gewandt, mit dem Studium des
Spiritismus theoretisch und praktisch sich beschäftigen, so
gelangen sie zu den solidesten und auch überraschenden
Ergebnissen, welche, geistig verwertet, mit den Ergebnissen
der geistigen Verwertung der Tatsachen der Forschung auf
allen Gebieten übereinkommen, wenn man — Mut und
Kraft besitzt, die letzten Folgerungen zu ziehen.

Nur der zwanzigste Teil der Literatur des Spiritismus
erträgt scharfe Kritik und ist feuerfest in Wissenschaft und
Philosophie. Alle übrigen neunzehn Zwanzigteile müssen
als Phantasterei oder Unfug verworfen werden. Für den
Eingeweihten ist Unterscheidung der Goldkörner vom Ballast
durchaus nicht so schwer, für den Nichteingeweihten unmöglich
. Da nun so viele Unkundige, einseitig Gebildete,
scharfen Denkens Unfähige mit Spiritismus sich zu tun
machen, denselben aus trüber Quelle studieren, unrecht auffassen
und verkehrt experimentieren, umgeben sie diesen
Ismus mit der Wolke des Verdachtes und bringen ihn um
das allgemeine Vertrauen der wissenschaftlich Arbeitenden.
Doch, hier wird ganz bestimmt Wandel zum Besseren geschafft
, wenn wirklich dazu berufene Gelehrte, dem Vorurteil
der Zunftleute trotzend, wissenschaftlich dem Studium
der spiritistischen Erscheinungen sich zuwenden. Weil
solches bereits geschah und immer mehr geschieht, ist
manches gute Ergebnis zu verzeichnen.

§ 10.

Mit dem Worte Theosophie wird seit einiger Zeit vielfach
Missbrauch getrieben und auch die guten Theosophen
stimmen nicht überein in der Definition ihres Gegenstandes.


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