Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
32. Jahrgang.1905
Seite: 111
(PDF, 218 MB)
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Nestler: Die jüdische Kabbalah.

Iii

druck findet, in ihm selbst vorhanden ist; er nimmt Teil
am göttlichen Leben und darum auch an der göttlichen
Kraft."

Lord Roseberry hat vor Jahren einmal in einer öffentlichen
Rede den englischen Staatsmann Oliver Cromwett als
einen praktischen Mystiker bezeichnet und hinzugefügt, der
praktische Mystiker sei die grösste Kraft in der Welt. Ich
möchte glauben, dass wir dasselbe auch von unserem deutschen
Landsmann, dem Sozialpolitiker Friedrich Naumann,
sagen dürfen.

Die jüdische Kabbalah,

Von Julius JHestler, k. k. Gymn.-Prof. in ßöhm.-Leipa.

Derjenige, der sich zum ersten Mal mit dem Studium
der Kabbalah*) befasst, wird kaum wissen, welche Stellung
er den eigentlich kabbalistischen Werken, wie dem Sepher
Jesirah und dem Zohar im Verhältnis zu den anderen
Abhandlungen, die sich auf die hebräische Tradition beziehen,
anweisen soll. Man weiss im allgemeinen, dass man in der
Kabbalah die Auseinandersetzung von Normen über theoretische
und praktische okkulte Wissenschaft zu sehen hat;
aber es ist mühsam, das Verhältnis zwischen eigentlichem
heiligen Text und esoterischer Tradition zu beurteilen.
Diese Schwierigkeiten resultieren aus der Verwirrung, die
sich des Geistes bemächtigt, sobald man die hebräischen
Werke, die ungeheure Kompilationen sind, ordnen soi). Wir
wollen eine möglichst klare Klassifikation dieser Werke
geben, die eine schriftliche Fixierung mündlicher Tradition
darstellen.

Alle diejenigen, die sich nur ein wenig mit israelitischhebräischer
Wissenschaft befassen, wissen, dass parallel mit
der Bibel, wenn nicht seit jeher, so doch seit ferner Vorzeit,
eine mündliche Tradition existierte, die bestimmt war, einen
gewissen Kreis von Eingeweihten in den Stand zu setzen,
das Gesetz d. h. die Thorah zu erklären und zu verstehen.
Diese Tradition, die sich durch lange Zeiträume fast nur
mündlich fortgepflanzt hatte, zeigt mehrere Zweige.

Da war zunächst alles, was sozusagen den materiellen
Körper der Bibel betraf. Wie im Mittelalter gewisse
Körperschaften bestimmte, geheimgehaltene Regeln besassen,
die sich auf die Baukonstruktion von Kathedralen bezogen,

*) Nach anderen „Kabbala" oder „Kabaia", d. i. die empfangene
Lehre - UeberJieferung. Auch die übrigen hebräischen Namen
werden verschieden gesprochen und geschrieben (z. B. Sohar». — Red.


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