Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
32. Jahrgang.1905
Seite: 133
(PDF, 218 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Tyndel: Mitteilungen über inediumistische Sitzungen in Kolomea. 133

erwähnen. Die Sitzungen fanden regelmässig zweimal
wöchentlich statt und fielen selten aus. Zu unserem Erstaunen
vermochte meine Schwester eines Tages trotz
unserer Bitten nicht den Bleistift zu führen. Nach einer
Woche dann gab sich der „Kontrollgeist", mein Grossvater,
spontan durch Schreiben am Tage kund und machte folgende
Mitteilung: ^das einzige Kind meiner Schwester in
L. habe eine Krisis durchgemacht; jede ärztliche Kunst
habe den Dienst versagt, indem es bereits hoffnungslos verloren
zu sein schien. Da wäre es ihren gemeinsamen Bemühungen
gelungen, es den Klauen des Todes zu entreissen.
Aus diesem Grunde seien sie ausgeblieben/* Am nächsten
Tage langte ein Schreiben an, das diese Mitteilung brachte.
(Sollte dies vielleicht eine telepathische Erscheinung gewesen
sein?)*)

Ueber seine Beschäftigung im Jenseits befragt, erklärte
mein dahingeschiedener Grossvater nach längerem Weigern,
ihm obliege es, Menschen vom Geistesschlafe zu wecken
und ihnen aus der Verwirrung zu helfen, während andere
im Geisterreiche Schwache und Kranke pflegen.

Die grösste Zeitdauer im Schlafe dürften Selbstmörder
zubringen, die dann, von allen verachtet, irrsinnig und planlos
umher wandern.**) Ob er auf Befehl oder nach eigenem
Gutdünken handele, wollte er nie verraten. Die freie Zeit
verbringen sie bei ihren Angehörigen, deren Aufenthalt sie
„herausfühlen a (also eine Art Psyehometrie ?), ohne aber,
wenn diese keine genügende mediale Kraft vorfinden, selbe
zu sehen oder zu hören. Mehrmals bat ich den angeblichen
Geist meines Grossvaters einige hebräische Sätze
aus den israelitischen Gebeten, die ein rechtgläubiger Israelit
, wie er einer war, wenigstens dreimal täglich von Kindheit
an zu verrichten pflegt, durch das Medium, das weder
diese Gebete, noch die hebräische Sprache kennt, zu
schreiben, fand aber nie ein geneigtes Ohr hiefür (NB. —
.Red.), dagegen beantwortete er eine mit weisser Kreide
auf einer Tafel in Abwesenheit des Mediums geschriebene
und hierauf demselben bei verbundenen Augen vorgelegte
Anfrage aufs genaueste. (Wo und wie? — Red.)

Das Medium wurde weder bei den schriftlichen Kundgebungen
, noch bei den physischen Phänomenen, an deren
Behandlung ich nun herantrete, in Trance versetzt, glaubte

*) Sehr wahrscheinlich, da viele derartige Beispiele konstatiert
sind. — 11 ed.

**) Offenbar lauter unbewusste Keflexwirkungen der vom Leiter
eifrig studierten spiritistischen Bücher. — E e d.


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