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136 Psychische Studien. XXXII. Jahrg. 3. Heft. (März 1905.)
der Themata: 1) Warum neigen alle Medien zeitweise zum
Betrug (angeregt durch den Fall Rothe), und 2) Wie lässt
sieh der Umstand erklären, dass die sich kundgebenden
Intelligenzen nur selten sich über das geistige Niveau des
Mediums erheben, selbständig heranzutreten, wobei ich mich
auf einzelne Momente dieser früheren Sitzungen zu beziehen
gedenke.
Ich will nur noch erwähnen, dass ich seinerzeit im
Winter 1902 in Wien den Leitern des dortigen „Wiss. Ver.
für Okkultismus", den Herren A. Eder und R. Hielte, von
meinen Erfolgen persönlich Mitteilung machte, an die sich
die genannten Herren wohl erinnern werde». Ausserdem
teile ich der löbl. Redaktion die Adressen der Medien und
sämtlicher Teilnehmer mit und berechtige dieselbe, ehrlichen
Forschern, falls irgendwer gegen meine Wahrhaftigkeit und
Glaubwürdigkeit Bedenken hegt, die Namen nach eigenem
Gutdünken bekannt zu geben, damit Zweifler, denen mein
Ehrenwort, dass ich nur wirklich Erlebtes berichte, nicht
genügen sollte, bei diesen zum Teil beamteten Persönlichkeiten
die ihnen nötig erscheinenden Erkundigungen einziehen
können.
(^Fortsetzung folgt.)
Animistisches und Spiritistisches.
Von Hermann Hand rieh
(Chancellor of the Swisa Consulate in Brooklyn-N.-Y.)
Die Seele liegt nicht im Körper, — sie durchdringt ihn,
wie das Wasser den damit getränkten Schwamm. Selbst
nach aussen offenbart sie sich in der den menschlichen
Körper umhüllenden Aura, die, den Vibrationen der Seele
entsprechend, Hellsehenden verschiedenfarbig erscheint.
Im Gegensatz zu Gott, dem immateriellen „Allgeist",
ist die Menschenseele wohl als individualisierter Teil der
Allseele, d. h. des das Weltall durchdringenden Aethers zu
betrachten, der als Vermittler zwischen dem physischen
Körper und dem geistigen Ego und diesem nach dem Tode
als Hülle dient, ohne die das ßewusstsein des Ichs nicht
zur Geltung gelangen würde.
Entstammt diese, mit „Astralkörper44 bezeichnete Hülle
dem Aether, so befinden wir uns inmitten der Geisterwelt,
das heisst dem „Jenseits" unserer Sinnen Wahrnehmung, und
dem „Diesseits11 der für uns unsichtbaren Wesen, deren
Zustand dem einen wohl als Himmel, dem andern als
Hölle erscheint. Vermag aber die Seeie des lebenden
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