Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
32. Jahrgang.1905
Seite: 170
(PDF, 218 MB)
Bibliographische Information
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170 Psychische Studien. XXXII. Jahrg. 3. Heft. (März 1905.)

rhythmus der Individualität auffasst, als jenen Rhythmus,
der nicht an eine einmalige Persönlichkeit gebunden ist,
sondern sich bei der Wiederverkörperung der Individualität
in einer neuen Persönlichkeit fortsetzt.*)

Wir brauchen also die obigen Ausführungen des Prager
Anatomen uns nur in dem hier angedeuteten Sinne zurechtzulegen
, um einzusehen, dass er eigentlich dicht an der
Pforte der Palingenie steht. Das, was er Milieu nennt,
nennt die Theosophie bekanntlich kai misch bedingte Um-
gebung.

Moderne Probleme.

Von Julius lTe«tIer, k. k. Gymn.-Prof. in Böhm. Leipa.

Bei dem allgemeinen Streben und Forschen nach dem,
was nützlich ist und irgendwie das Leben der mittleren
und höheren Klassen erleichtern oder anziehender gestalten
kann, haben viele, nur zu viele bei sich selbst jene traurige
Frage gesteilt, die Heine's skeptischer Dichter-Jüngling sich
am Ufer des Meeres vorlegt: „0 löset mir das Rätsel des
Lebens, saget mir, was ist der Mensch, woher er kommt,
wohin er geht?" — eine alte, bange Frage, auf welche
jeder in seinem Innern eine Lösung finden will.

Um die Antwort auf diese letzten Fragen hat sich der
menschliche Geist seit zahllosen Jahrhunderten abgemüht,
beherrscht und gequält von der „ignoti inmensa cupido", von
dem Wunsch, nur den Saum des Schleiers von dem ewigen
Isisbilde zu heben; aber die andern schenkten demjenigen,
der etwas von den Dingen des Jenseits gewahrt hatte, niemals
Glauben, denn es ist die eigentümliche Anlage des
menschlichen Öeistes, dass er unmittelbare und persönliche
Beweise haben will, wenn es sich um so wichtige und entscheidende
Dinge handelt, und ohne vernünftigen Grund
den Versicherungen anderer misstraut. Und diese materialistisch
-praktische Richtung unserer heutigen Gesellschaft
hat als Reaktion das Bedürfnis gezeitigt, dem Leben einen
Sinn zu geben, ein Bedürfnis^ das man umso stärker empfindet
, je weniger Aufmerksamkeit das moderne Treiben
und Hasten Problemen schenkt, die sich unmittelbar mit
den Grundlagen des menschlichen Daseins beschäftigen.

*) Siehe die anonym erschienene Schrift: Diene dem Ewigen!
C. A. Schrvetschke & Sohn. Berlin 1902, p. 21. [Vgl. unsern Artikel
„Psych. Stud." 1903, S. 168 ff.: „Dr. Hübbe-Schteitkn über Selbstbeherrschung
und Selbstzucht im Lichte theo&ophiseher Lebensanschauung
." — Red.|




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