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Tyndel: Mitteilungen über mediuraistische Sitzungen in Kolomea. 201
sich mehrere Male. Hierauf wird uns verkündet, wir wer-
den die Hand Hansen^ sehen. Das gelingt aber nicht.
Die Frage, ob wir nicht seine Taten [Berührungen? —
Red.] wahrnehmen, da er unter uns einhergehe, verneinen
die meisten; es dürfte somit eher eine Halluzination der
anderen vorliegen. Endlich bemerkten wir ein lebhaftes
Hin- und Herbewegen der Trommel am Tischchen, wie
auch ausserhalb desselben, also eine Levitation der
Trommel.
13. Es wird nun ein photographischer Apparat aufge-
stellt und das ausser Trance im Kabinett sitzende Medium
eingestellt. Die geschlossene Büchse mit Trockenplatten
wird hierauf unter Kontrolle geöffnet, eine Kassette gefüllt
und dem bereits im Trance sich befindenden Medium aufs
Knie gelegt. Ich und Herr Z. berührten auf Befehl den
Apparat, wahrend die übrigen Teilnehmer eine Kette bildeten
. Ifach einigen Minuten wurde der Vorhang geöffnet,
das Medium mit Magnesiumlicht 8 Sekunden lang beleuchtet
und die Exposition vorgenommen.
Das Medium bricht dann zusammen und wird erst
nach 5 Minuten zum Bewusstsein zurückgebracht, worauf
die Entwickelung erfolgt. Es kann auch hier von keinem
Gelingen gesprochen werden, da die Flecken möglicher
Weise vom schlechten Entwickeln herrühren. [Vgl. unsere
obige Fussnote zu 8, S. 199. — Red.]
Fast während jeder Sitzung wurden Akazienblätter
apportiert. Dabei war das Medium teilweise in der bereits
besprochenen Art, teilweise nicht gebunden. In den
letzten zwei Sitzungen forderten wir die Intelligenzen auf,
diese Apporte nicht mehr zu bringen, da dies die medialen
Kräfte absorbiert und wir vollständig von der Richtigkeit
dieser Apporte überzeugt sind.
Interessant bei diesen Apporten ist die Erklärung Ben
Aissa's, wie er die Apporte überbringt, was ich sub 0
demnächst wiedergeben werde. Für diesmal bemerke ich
nur noch, dass von den oben aufgezählten Ergebnissen
meiner Experimente mit dem Medium Z. alle — mit
Ausnahme der Handabgüsse, der Photographie und der Oou-
verts — mehrere Male erfolgreich durchgeführt wurden.*)
(Fortsetzung folgt.)
*) Bezüglich einer so wünschenswerten Prüfung dieses Mediums
schreibt uns Herr Tyndel (dat. Kolomea, 7. [III. 05) u. a.: „Nach reiflicher
Ueberlegung' bin auch ich zu der Ueberzeugung gekommen,
dass eine wissenschaftliche Kommission, die doch mindestens 6 bis
8 Wochen in Kolomea bleiben müsste, weil der junge Mann nicht
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