Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
32. Jahrgang.1905
Seite: 222
(PDF, 218 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1905/0234
222 Psychische Studien. XXXII. Jahrg. 4. Heft. (April 1905.)

Ferner kann das (verhältnismässige) Sichgleichbleiben
des Selbstbewusstseins ebenso wenig als Beweis einer psychischen
Substanzialität und einer ewigen Fortdauer des Individuums
gelten, wie der Uebergang eines gewissen Komplexes
nichtpsychischer Kräfte von einem materiellen Teilchen
auf ein anderes, von diesem auf ein drittes u. s. f.
beweisen würde, dass besagter Komplex eine wirkliche
„Substanz" vorstellt und dass derselbe nie mehr in seine
Einzelkomponenten zerfallen könnte.

4. Auch die (von Kant, Fries, Fr. A. Lange, Schleiden
u. a.) dem Gebiet der Sinneswahrnehmungen entnommene
Argumentation ist im Gründe keineswegs dazu
angetan, die Behauptung der Materialisten von der Zerstörbarkeit
der Seele zu erschüttern. Wenn wir die Welt
durch die Uebersetzung der äusseren Sinne anders wahrnehmen
, als wie sie an sich ist,*) wenn wir z. B. Ton,
Licht, Wärme usw, empfinden, nicht aber die materiellen
Bewegungen des Stoffes (bezw. des Aethers), die
jene Empfindungen hervorrufen, so ist ja das sich hier
zeigende Anderssein der stofflichen und der psychischen
Seite nur eine Teilerscheinung jener Heterogenität
des Psychischen und Nichtpsychischen überhaupt, die bereits
oben (sub 2) besprochen wurde; also sind auch die
Folgerungen daraus dieselben.

(Fortsetzung folgt.)

Zur Frage der Erblichkeit der Eigenschaften.

Von Hofrat Prof. a. D. Max Sellin^.**)

Wenn die moderne Naturwissenschaft das seelische und
geistige Leben des Menschen zwar immer noch nicht anders
denn als physiologische Funktionen begreifen kann, so hat

*) Dies „anders" ist übrigens von den agnostischen Erkenntnistheoretikern
, speziell den Neukantianern übertrieben worden. Die
Objekte sind zwar objektiv nicht gerade so, wie wir sie subjektiv
empfinden, jedoch entsprechen bestimmte Differenzen in den
Empfindungen des wahrnehmenden Subjekts genau bestimmten Differenzen
in den Objekten; mithin herrscht dieselbe (korrespondierende
) Gesetzmässigkeit in den einen und den andern.

**) Vgl. die das gleiche Thema behandelnden Ausführungen X.
Deinkard's im vor. Heft S. 168 ff. Bei der Wichtigkeit desselben
dürfte obiger (uns schon vorher eingesandter) Artikel, der neue Gesichtspunkte
bietet, unseren Lesern willkommen sein. — Hinsichtlich
der von Assessor M. K (ib. S. 158) angeregten Frage des Identitätsbeweises
erinnert der hochverehrte Herr Verf. an Myers' ebenso
einfachen, als vorzüglichen Vorschlag: man sollte vor seinem Tode


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