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268 Psyehisohe Stadien. XXXII. Jahrg. 5, Heft. (Mai 1905.)
drückte sich eine im Basston sprechende Intelligenz „Cum-
berland" im Wiener Dialekte aus *)
In der ersten Zeit manifestierten sich klassische Spi-
rits, wie ,,Home", „Bastian", „Cumberland**, „Hansen44 und
ein gewisser „Zaluzki" (?). Diese Persönlichkeiten dürften
dem Medium aus der von ihm studierten okkultistischen
Literatur bekannt sein. Als über meine früheren Erlebnisse
gesprochen wurde, manifestierten sicu auch jene Spi-
rits. Als ich aber über einzelne nur mir bekannte Dinge
fragte, vorschwanden selbige auf Nimmerwiedersehen. Auch
die klassischen Spirits zogen sich nach einigen Wochen zurück
, nachdem wir in .Einzelheiten aus dem Leben einiger
(wie Hanseris, Bastian!% und Homeh) eingingen und nähere
Daten von deren Lebenszeit verlangten. Die zuletzt sich
kundgebenden Intelligenzen waren „Ben Aissa" und „Sal
Ross";**) von Hansen hiess es, er könne sich nicht mehr
manifestieren. Sollte dies auch eine ausserhalb des Mediums
wirkende Kraft sein, so könnte es m. E. jedenfalls nur ein
intelligibles Wesen sein, das seine Identität nicht anzugeben
vermag.
II. Die sogenannte Geistersprache.
Als eines Tages, um die Verbindung mit einer einem
Teilnehmer nahestehenden Intelligenz (die der Betreffende
bei Lebzeiten kannte) zu ermöglichen, auf Geheiss eine Photographie
vorgelegt wurde, hörten wir die Kortrollintelligenz
sagen: „Kisz ta la on." Um die Bedeutung dieser Worte
befragt, wurde uns das mit „Bitte kommen Sie näher"
übersetzt und dabei erklärt, dies seien Ausdrücke aus einer
„Geist er spräche", solche Sprachen bilden sich verschiedene
Geisterkreise zwecks gegenseitiger Verständigung. (Wie
könnte das mit einer Gedankensprache durch Uebertraguug
übereinstimmen?) Im weiteren Verlaufe erfuhr ich dann
noch: Geist — di, Gott = bonn, Mensch — sublimektk,
Geschöpf = vital usw. Ich würde das eher Phantasiegebilde
des medialen Unterbewusstseins nennen, weil hierbei
nur Gebilde aus den dem Medium bekannten Sprachen
vorkommen. Eben aus diesem Grunde forsche ich auch
auf diesem Gebiete nicht weiter nach; ich erwähnte es hier
nur zwecks näherer Charakterisierung deb Mediums.
*) Eine Bestätigung bezüglich CnmhtrlaN<P$ wäre erwünscht
Unterzeichneter hat seiner Zeit Experimentalvorträgeii von Qonhe.
law! in Stuttgart beigewohnt , glaubt sich aber zu erinnern , dass
er nach englischer A?t gebrochen Schriftdeutsch sprach. - Mmer.
**) Meines Eraehtens hängt dies mit der Lektüre des Medium,^
zusammen. Die letzten Namen dürften vielleicht ia den Schriften
drnold's sich vorfinden (?).
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