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Tyudcl: Mitteilungen über niediuiniötiöehe Sitzungen in Koloinea. 325
2. Dem im Kabinett sitzenden Medium lege ich eine
Schnur aufs Knie. Nach weniger als einer xj% Minute ist
das Medium, nachdem zuvor der Vorhang zugezogen wurde,
nach rückwärts an den Händen mit vielen Knoten gefesselt,
überdies noch an die Lehne des Stuhles auf gleiche Weise
festgebunden. Nach Befreiung des Mediums sind Spuren
der Fesseln zu sehen.
3. Das nicht gefesselte Medium verlangt die schon erwähnten
Abgüsse, die ihm auch überreicht werden. Es
stand zwar im Kabinett Paraffin, es wurde aber zuvor angedeutet
, es werde heute schwerlich ein Abguss zustande
kommen, das geschmolzene Paraffin möge aber im Kabinett
bleiben, damit es vom „Fluidum" durchtränkt werde. Bald
jedoch wird uns ein neuer, viel dickerer, aber auch bedeutend
längerer Abguss überreicht, während von den früheren
nur Stücke im Wasser zu sehen waren. Da ich aber nachträglich
zu dem Eindruck gelangte, dass hierbei wohl ein
unbewusster Betrug des Mediums vorlag, kommt dieser
Abguss den früher besprochenen an Interesse doch nicht
gleich. Auf diesen zweifelhaften Fall gedenke ich noch
gelegentlich zurückzukommen.
4. Das Medium wird von Prof. T. ur-d Dr. Z. nach
rückwärts gefesselt. Zwischen Hand und Schnur wird
Papier gelegt und darauf Siegel angebracht. Die Enden
der Schnüre werden in mehreren Knoten festgebunden und
diese mit Siegellack zugegossen. Am Ende der Knoten
werden noch Hängesiegel angebracht. Das Medium wird
durch das Siegeln verbrüht (! Red.), es empfindet dabei im
Trance einen akuten Schmerz und hat noch heute an den
Händen Spuren der Brandwunden. Die Hände waren zwar
nach rückwärts, aber nicht kreuzweise gebunden! Die
Herren Prof. T. und Dr. Z. siegeln hierauf noch das Jäckchen
auf meinen Rat an den Nähten, worauf dasselbe dem
Medium aufs Knie gelegt wird. Bald wird der Vorhang
geöffnet: das Medium trägt das Jäckchen von vorne! Alle
Siegel und Bande sind intakt.
5. Das Medium steckt seine Hände durch eine im
Vorhange gemachte Oeffnung. Ins Kabinett wird eine
Guitarre und eine Trommel gestellt. Beide Instrumente
tönen leise gleichzeitig, während wir die Hände des Mediums
genau beobachten.
0, Ein „Zöllnorknoten" wird gemacht und die Enden
der Schnur festgebunden. Unserer Aufforderung, das Ende
siegeln zu dürfen, wollte die Intelligenz nicht entgegenkommen
. Das Medium hielt zwar die geschlossene Schnur
vor unseren Augen, für einen Augenblick entzog es aber die
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