Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
32. Jahrgang.1905
Seite: 331
(PDF, 218 MB)
Bibliographische Information
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Neetlor: Beiträge zur Geschichte de» Spiritismus 331

streichen sieht, soll dem allgemeinen Glauben nach durch
die Flucht eines bösen Idjin verursacht werden. Um sich
vor dem Idjin, welcher auf einem solchen Wirbelwinde
reitet, zu schützen, rufen die Araber: „Eisen! Eisen! (Ha~
did! Hadid!)", denn sie glauben, dass die bösen Geister
sich vor diesem Metalle sehr fürchten; oder sie rufen das
gewöhnliche: „Gott ist gross! (Allahu akbar)."

Der Hauptaufenthalt der Idjin soll in dem Gebirge
Kaf sein, welches nach der Ansicht der Orientalen unsere
ganze Erde umgibt. Doch durchdringen sie auch den festen
Körper unserer Erde und das Firmament und wählen als
Orte ihres beständigen oder zeitweiligen Aufenthaltes Bäder,
Quellen, verfallene Häuser, Marktplätze, Kreuzwege, Flüsse
und die See. Wenn die Araber also Wasser u. dgl. auf
die Erde schütten oder in ein Bad steigen oder einen Eimer
in den Brunnen senken — überhaupt bei unzähligen Gelegenheiten
, so sagen sie zuvor: .^Erlaubnis!" oder: „Erlaubnis
, ihr Gesegneten! (Destur, ja mubarakin)."

Die bösen Idjin sollen sogar die Freiheit gehabt haben,
in jeden der sieben Himmel zu treten, bis Jesus geboren
wurde, wo die drei obersten ihnen verschlossen wurden.
Der Eintritt in die übrigen vier wurde ihnen seit der Geburt
Mohameds untersagt. Doch noch immer steigen sie
bis zu den Grenzen des letzten Himmels empor und lauschen
dort den Gesprächen der Engel über das, was Allah befohlen
, und empfangen Kunde von der Zukunft, welche sie
bisweilen den Menschen mitteilen, die durch Talismane
oder gewisse Bannformeln sie zu zwingen wissen, ihnen bei
ihren Zauberwerken zu helfen. Der Prophet selbst sagt
von Iblis: „Seine Hauptwohnung ist das Bad; seine besonderen
Unterhaltungsörter sind die Kreuzwege und Marktplätze
, Flüsse und die See. Seine Nahrung ist alles, was
getötet wird, ohne dass der Name Allahs darüber ausgesprochen
wurde; sein Trank alles, was vergiftet; sein
Mueddin (Gebetausrufer) das Mismar (ein musikalisches
Instrument); sein Koran Liebeslieder; seine Schrift geo-
mantische Zeichen; seine Sprache Falschheit; seine Fallstricke
die Weiber."

Die früheren arabischen Berichte weisen jedem Ort
seinen bestimmten Idjin als Bewohner zu. Auch die meisten
der jetzigen Araber hegen dieselbe Meinung. — Ein ähnlicher
Glaube herrscht noch beutigen Tages unter dem
Volke in Kairo. Jedes Stadtviertel dieser Stadt soll seinen
eigenen Schutzgeist in der Gestalt einer Schlange haben.

Es ist schon erwähnt worden, dass die Orientalen
einige Idjin für Moslim, andere für Ungläubige halten.


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