Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
32. Jahrgang.1905
Seite: 390
(PDF, 218 MB)
Bibliographische Information
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390 Psychische Studien. XXXII. Jahrg. 7. Heft. (Juli 1905)

wird. Allem Anscheine nach sind es intelligente Kräfte,
die hier auftreten. Ob sie nun vom Medium ausgehen oder
sonst woher stammen, ist eine Frage, die uns zunächst
nicht kümmert. Die Hauptsache ist, dass man sich nach
dem besonderen Charakter dieser Kräfte in seinem eigenen
mentalen Verhalten während der Experimente richtet.
Namentlich gilt dies für solche, die in einem schon länger
bestehenden Zirkel als neue Teilnehmer eintreten. Neue
Teilnehmer stören zunächst beinahe immer. Was aber
namentlich stört, ist das misstrauische Verhalten solcher
Neulinge gegenüber dem Medium. Zweifel an der Möglichkeit
derartiger Phänomene und hartnäckiger Verdacht gegen
das Medium sind zwei sehr verschiedene Dinge. Zu
zweifeln ist selbstverständlich erlaubt, aber das Medium
fortwährend zu verdächtigen, erweist sich meistenteils als
direkt schädlich, suggeriert ihm betrügerische Handlungen
und lähmt die Entwickeiung der Phänomene.4* „Was mich
betrifft —, setzt R. bei —, so befinde ich mich, so oft ich
zu einer sogenannten spiritistischen Sitzung gehe, wider
Willen in einer sehr skeptischen Stimmung, womit aber
nicht gesagt sein soll, dass ich unfähig wäre, überzeugt zu
werden. Aber weit entfernt davon, schon im voraus überzeugt
zu sein, bin ich im Gegenteil geneigt, von vorneherein
an der Echtheit der zu erwartenden Phänomene zu zweifeln.
Der Verlauf der Sitzung rechtfertigt leider nur zu oft meine
anfängliehe Skepsis. Was aber das Eesultat solcher
Sitzungen direkt schädigt, ist die fixe Jdee, dass alles auf
Lug und Trug beruhe, dass jede Manifestation überhaupt
ganz und gar ausgeschlossen sei. Es kann auch für einen
Examinanden zum Verhängnis werden, wenn der Examinator
von vornherein fest überzeugt ist, dass er hier einen
Ignoranten vor sich hat. Auch hier im Examen können
mentale Kräfte unbeabsichtigt ebenso eine lähmende
Wirkung ausüben wie bei spiritistischen Sitzungen/4 —

Bezüglich der oben unter ß genannten Absurdität, dass
unter ähnlichen, oder anscheinend ähnlichen Bedingungen
die erzielten Resultate nicht identisch ausfallen, bemerkt
/?., dass, solange der Spiritismus noch nicht in die Periode
des eigentlichen wissenschaftlichen Experimentes eingetreten
ist, dies auch gar nicht anders sein könne. Es ist dies eine
Schwierigkeit, die sich bei allen Experimentalwissenschaften
anfänglich einstellt. Die Versuchsbedingungen scheinen
dieselben zu sein, wie bei einer früheren Gelegenheit, und
doch sind sie nicht genau dieselben. Irgend eine günstige
Bedingung, die früher unbeachtet blieb, fehlt bei der
Wiederholung des Versuchs; oder es hat sich durch Un-


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