Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
32. Jahrgang.1905
Seite: 403
(PDF, 218 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1905/0419
Deinhard: Der V, Internationale Psycbologen-Kongress in Rom. 403

hat 1894 den Satz aufgestellt, dass die Stirnlappen bei den
höchsten psychischen Prozessen eine wichtige Rolle spielen,
und im Jahre 1900 behauptet, dass diese Lappen dazu
dienten, die bewusste Verschmelzung der beiden Haupt-
Tätigkeiten der Psyche, der somatisch-erregenden und der
intellektuellen oder kritischen Tätigkeit herbeizuführen, und
somit eigentlich die Dir ektiv-Organe des Individuums darstellten
, durch die es sich in seiner sozialen und kosmischen
Umgebung orientiert. Dagegen haben meine an Affen vorgenommenen
Experimente, bei denen die beiden vorderen
Stirnlappen herausgeschnitten wurden, mir wenigstens den
Beweis geliefert, dass eine solche Abhängigkeit der psychischen
Vorgänge von den Stirnlappen nicht vorhanden ist."
Sciamanna demonstrierte dies seinem Auditorium durch
Vorführung zweier Affen — einem männlichen und einem
weiblichen —, bei denen die Stirnlappen herausgenommen
worden waren, indem er dazu bemerkte, dass diese Tiere
nach der Operation dieselben Instinkte, dasselbe Verhalten,
dieselben Gewohnheiten zeigten, wie vor der Operation, woraus
also hervorgehe, dass der von Bianchi behauptete Ein-
fluss der Stirnlappen auf den Intellekt nicht angenommen
werden dürfe.

Professor Belucci aus Perugia sprach über den von ihm
seit Jahren studierten Fetischismus des italienischen Landvolks
, indem er eine reichhaltige Sammlung der verschiedensten
Amulette vorwies, wie sie noch heute in
Italien, namentlich in Süditalien, von den untersten
Schichten der Bevölkerung zum vermeintlichen Schutz
gegen allerlei Krankheiten, gegen Hexen und Gespenster
in Anwendung sind. Die Sammlung enthielt Fundstücke
prähistorischer, etruskischer und altrömischer Herkunft —,
aus den verschiedensten Materialien, wie Stein, Metall,
Holz usw. bestehend und in den verschiedensten Formen,
wie Herz-, Kreuz-, Hufeisenform usw.

*

Mit der Erwähnung dieses Beitrags Prof. Beluccfs zur
Psychologie des heutigen italienischen Landvolks schliesst
unser Rückblick auf die im Laufe der römischen Kongresstage
abgehaltenen Hauptvorträge und Konferenzen. Eines
darf dabei freilich nicht verschwiegen werden: es waren
ursprünglich noch eine Reihe wichtiger Vorträge zu den
Hauptkonferenzen angemeldet worden, die aber leider nicht
stattfanden, da die Herren Redner am Erscheinen verhindert
waren. So hatte Prof. Charles Riebet (Paris) einen

26*


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1905/0419