Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
32. Jahrgang.1905
Seite: 409
(PDF, 218 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Nestler: Beiträge zur Geschichte des Spiritismus. 409

Gott das Volk des Lui (Lot) vertilgte und an welchem die
Juden den Jekeriza (Zacharias) entzwei sägten; der zweiundzwanzigste
, an welchem Pharao geboren wurde und ertrank
, und sein Volk die Pest traf; der vierundzwanzigste,
an welchem Numrud (Nimrod) siebzig Weiber tötete und
El-Khahil (Abraham) in den feurigen Ofen warf; endlich
der fünfundzwanzigste, an welchem der erstickende Wind
auf das Volk Hud gesendet ward.

Die natürliche Magie gilt bei den meisten Moslim für
eine täuschende Kunst, eine Art Taschenspielerei. Sie
soll wunderbare und überraschende Verwandlungen und
Erscheinungen durch die Naturkräfte hervorbringen und
die Sinne berauschen wie das Opium. Ein Zweig der
natürlichen Magie ist die El-Kimija (Alchimie), welche
noch immer von den Moslem eifrig studiert wird.

Der berühmteste Zauberer Aegyptens im achtzehnten
Jahrhundert war Scheikh Achmed Sud um eh. Noch hundert
Jahre nach seinem Auftreten erzählten die gebildetsten und
unterrichtetsten Männer in Kahira (Kairo) erstaunliche
Wundertaten von diesem Magier. Er war ein Greis von ehrwürdigem
Ansehen aus der Stadt Semenund im Delta. Er
soll von Angesicht zu Angesicht mit den Idjin gesprochen
und sie bewogen haben, auch anderen Personen, sogar
Blinden, zu erscheinen. Er stand zugleich im Gerüche der
Heiligkeit. Sein Ruf vergrösserte sich immer mehr, bis er
an einem unglücklichen Experimente scheiterte. Ein Mamelukenhäuptling
, Jussuf Bey, sah einige magische Schriftzüge
auf dem Körper einer seiner Sklavinnen. Seine Eifersucht
entbrannte, er zog den Säbel und bedrohte sie mit augenblicklichem
Tode, wenn sie nicht bekenne, wer dies getan.
Das Mädchen gestand zitternd, ein Weib habe sie zu Scheikh
Sadumeh geführt, der diese Zeichen geschrieben, weil sie
des Bey Liebe auf sich ziehen wollte.

Als Jussuf Bey dies hörte, schickte er augenblicklich
Leute ab, den zauberischen Scheikh zu erschlagen und in
den Nil zu werfen, was auch vollbracht wurde, aber nicht
ohne Mühe; denn so wie sich einer der Mameluken ihm
näherte und den Arm ausstreckte, um ihn zu ergreifen,
murmelte der Scheikh seinen Zauberspruch, worauf jener
in unbeweglicher Erstarrung stehen blieb, bis sich ihm endlich
einer vorsichtig von hinten näherte und ihm den Mund
mit einem Knebel verschloss, worauf der Zauberer seine
Sprüche nicht mehr sagen konnte und mit leichter Mühe
gepackt wurde.


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