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454 Psychische Studien. XXXII. Jahrg. 8. Helt. (August 11105.)
hauptsächlichsten Naturverschiedenheiten mit den Sinnen,
diesen notwendigen Gegenwirkungen jener primären Wirklichkeiten
, offenbar entgangen war und dann vielleicht gerade
ihretwegen auch später verborgen blieb, eine Gefahr,
die allein schon den gewaltigen Vorteil der neuen Einteilung
deutlich hervortreten lässt.
Die Gesamtheit der fünf Elemente oder Aggregatzustände
zerfällt in zwei gleiche Hälften, in die massenarme
und in die massenreiche, oder in die schwache und die
starke. Hierbei zerfällt selbstverständlich auch der mittleie
und dritte Hauptzustand ebenfalls in zwei Hälften, derart,
dass die massenärmere in die Ordnung der massenarmen,
die massenreichere dagegen in die der massenreichen Zustände
zu liegen kommt. Da die erstere Hälfte die Gase,
die letztere die Dämpfe umfasst und beide Begriffe bekanntlich
in den sogen, kritischen Punkten zusammenfallen,
so bilden infolgedessen diese Punkte auch die Grenzscheide
zwischen den beiden Hauptordnungen der Gesamtverdichtung
oder der Totalität aller elementaren Formen. Die Ordnung
der schwachen Zustände wird auch als die der relativ
ruhigen oder körperlichen Dinge unterschieden, weil die
die Dinge in relative Ruhe zusammendrängende Wirkung
der sogen. Schwerkraft erst bei den kritischen Punkten anfängt
, Die körperlichen Dinge stellen die sogen, potentiellen,
die geistigen Dinge die sogen, kinetischen Formen der
Energie dar.
Der grosse wissenschaftliche Wert dieser nach einfachsten
Prinzipien vorgenommenen Systematik der ganzen Bedingtheit
des [an sich] Unbedingten zeigt sich besonders auch darin, dass
sich dabei die fünf Elemente, bezw. die fünf Sinne notwendig
«nd folgerichtig auf unsere einfachsten Vorstellungen oder
Unterscheidungen unseres Verstandes, nämlich die drei
Doppelmasse oder Dimensionen des Raumes zurückführen
lassen. Dadurch erlangen wir die heute sonst kaum geahnte
Gewissheit, dass nirgends ein Wesen mit mehr als
fünf Sinnen möglich ist. Der betreffende Beweis geschieht
auf Grund der unmittelbar ersichtlichen Tatsache, dass alle
körperlichen Dinge den Raum völlig, d. h. in allen drei
Dimensionen durchwirken oder abschliessen, was bei den
geistigen Dingen sowohl notwendigerweise, als ersichtlicher-
massen nicht der Fall ist. So erfüllt z. B. der Zustand
völliger Entstauung, das weisse Licht, den Raum nur in
einer Dimension, so dass sich die natürliche Anhäufung
von hier an in der Art ändern muss, dass ein allmählicher
Uebergang von diesem einfachsten monodimensionalen oder
geradlinig linearen Doppelvorgang zu den bidimensionaien,
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