Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
32. Jahrgang.1905
Seite: 462
(PDF, 218 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1905/0478
462 Psychische Studien. XXXII. Jahrg. 8. Heft. (August 1905.)

Viel bestimmter, ja ganz entschieden haben bekanntlich
Lessing und Goethe sich für die Reinkarnationslehre ausgesprochen
. Nimmt man den von Gubalke bereits erwähnten
Ausspruch Lichtenbergs hinzu und erinnert sich,
dass Schopenhauer, der nur durch sein System von der
vollen Zustimmung abgehalten war, der. „Mythos von der
Seelenwanderung'* immerhin ein „Postulat der praktischen
Vernunft" (s. das 4. Buch des Hauptwerkes) genannt hat, —
dann muss man den Theosophen Recht geben, wenn sie
sich als die „ Testamentsvollstrecker deutscher Geistesheroen
" (Dr. Ii. S/einer in einem Vortrage) bezeichnen.

Der Name Heilenbach wird von Gubalke zwar erwähnt,
indem dieser sagt, der Reinkarnationslehre liege das zu
Grunde, was wir nach Hellenbach „metaphysischen Individualismus
" nennen. Dass aber jener universelle Denker
sich ausführlich zu gunsten der Wieder Verkörperung ausgesprochen
, scheint Gubalke bei der Niederschrift seiner
Arbeit nicht gegenwärtig gewesen zu sein. Am besten und
übersichtlichsten hat Hellenbach sich über diesen Gegenstand
in seiner nachgelassenen, von du Prel herausgegebenen
Schrift „Das neunzehnte und zwanzigste Jahrhundert'1 (bei
0. Mutze, Leipzig) ausgelassen. —

Dass der Gedanke der Wiederverkörperu ig auch den
alten Germanen nicht fern lag5 dafür düifte der in der
„Illustrierten Zeitung" vom 4. Mai 1905 erschienene, den
Vorläufer eines giösseren Werkes bildende Artikel „Die
Hieroglyphik der Germanen" von Guido v List einen Anhaltspunkt
liefern. Der Verfasser zeigt, dass die Germanen
seit uralter Zeit eine sehr vollständige Bilderschrift besitzen
, die noch heute im Rahmen der Heraldik und
Ornamentik gepflegt wird, ohne indessen als solche erkannt
worden zu sein. Gleichwie in der Sprache die Worte ihre
esoterische Nebenbedeutung gehabt haben, so auch diese
mystischen Zeichen. Was nun die Wiederverkörperung betrifft
, so komme sie im scg. Gereonshaupt zum Ausdruck,
das entweder als Kopf mit drei Gesichtern oder als dreieckige
Figur dargestellt wird, deren Seiten Gesichtsprofile
bilden.

In der neuesten Zeit ist ein weiteres, ganz beachtenswertes
Zeugnis für die in Rede stehende Lehre vom
schwedischen Schriftsteller Strindberg abgegeben worden,
der nicht nur Dichter, sondern auch ein experimenteil
tätiger und auf höherer Warte stehender Naturforscher ist.
Im Epilog („Auf dem Friedhof") seines soeben erschienenen
Buches „Sylva sylvarum" (ftossberg, Leipzig) wirft Strindberg
die Frage auf, woher es kommen mag, dass viele edle

*


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1905/0478