Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
32. Jahrgang.1905
Seite: 468
(PDF, 218 MB)
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468 Psychische Studien. XXXII. Jahrg. 8. Heft. (August 1905.)

volle Lehrsätze aufgestellt, ja vergöttert zu werden; doch
nicht allzu lange ist ihre Dauer, unvermeidlich ihr Verschwinden
, und prüft man ihren Rüeklass, so erkennt man
in demselben das pure Nichts.

§2.

Jedes Wesen muss mit dem ihm eigentümlichen Massstab
gemessen werden. Der Geistes- und Lebenskreis jeder
Art und Individualität ist ein anderer, und glaubt man,
die mancherlei Kategorien über einen Leinten schlagen zu
können, so überliefert man sich gefährlicher Täuschung.
Kein Wesen ist ohne Bedeutung, von keinem dürfte behauptet
werden, dass es unnütz, also nichts wert sei. Jedes
Geschöpf hat seinen ganz bestimmten Wert innerhalb der
moralischen und physischen Ordnung der Dinge, und keines
ist ersetzbar. Weil dies so sich verhält, ist es für das
rechte Verständnis von Individuum und Gattung unerläss-
lich, bei aller Beurteilung von Wesen, und bei Schätzung
ihres moralischen und physischen Wertes (innerhalb ihres
eigenen Kreises und im Kosmos) mit äusserster Vorsicht zu
Werke zu gehen, kein Moment gering zu achten, nicht von
Ueberhebung sich bestimmen zu lassen und stets Vorurteil
zu bannen.

Das Eigentliche und Bewegende, Innere und Wesentliche
jedes Geschöpfes ohne Ausnahme ist, nach meiner
Auffassung, individualisierte magische Weltsubstanz oder
Seele, Miniaturbild der absoluten Persönlichkeit Gottes in
der Welt der Beziehungen, und sich offenbarend durch
Denken und Fühlen, Magischwollen (Handeln) und Plastischwollen
(Bilden) Diese Beschaffenheit kennzeichnet jede
Seele ohne Ausnahme; qualitativ kommen alle Seelen mit
einander überein; der Unterschied der Arten und Individuen
von einander wird bedingt durch Abweichungen in der
Quantität der seelibchen Grundvermögen. Da nun die Seele
aus der umgebenden physischen Weltsubstanz ihren Organismus
bildet, so müssen die quantitativen Unterschiede der
einzelnen Vermögen der Seele sowohl im Handeln, als in
der Plastik der Organisation zum Ausdruck kommen.

Weil nun jedes Wesen durch quantitative Besonderheiten
charakterisiert ist, die keinem anderen Wesen zukommen
, kein Geschöpf dem anderen gleicht, ob es ihm
auch ähnlich sei, darum hat jedes Individuum, und weiter
jeder Stamm, seine besondere Aufgabe zu erfüllen im
moralischen und physischen Kosmos, wertet moralisch und
physisch, und muss von diesem Standpunkte aus betrachtet
und erfasst werden.


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