Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
32. Jahrgang.1905
Seite: 499
(PDF, 218 MB)
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Maier: Der Ursprung des Lebens.

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gaben nach Ansicht der meisten offiziellen Vertreter der
Wissenschaft die Tatsache, dass, wenn jede Lebensfähigkeit
ertötet war, und vor Berührungen der Substanz mit der
Aussenwelt gesorgt wurde, jede neue Lebenserscheinung in
der ertöteten Materie unmöglich wurde. Diese Lehre
brachte freilich die Männer der Wissenschaft in einige
Verlegenheit. Wenn Leben nur durch Leben geschaffen
werden konnte, so musste sich dies auch auf den Ursprung
des Lebens beziehen, Die Tatsache, dass die Erde sich
zweifellos früher in einem heissen Zustande befand, der
alles sterilisiert haben würde, sprach allerdings gegen diese
Annahme, aber der Grundsatz: „Alles Leben kommt aus
Leben44 wurde anerkannt. In diese Theorie schoss die
Entdeckung des Radiums eine Bresche. Die Wirkungen
dieses Elements beschäftigen heute die Weisen aller Länder,
und nicht in letzter Linie diejenigen des Laboratoriums
„Cavendish" in Cambridge.

Dass das Radium mit dem Ursprung des Lebens zu
tun haben könnte, scheint jedoch niemand ausser Mr. John
Butler Burke von dort geahnt zu haben. Als Anhänger
Spencers versuchte er festzustellen, ob das Radium im
stände sei, die chemikalischen Eigentümlichkeiten gewisser
Substanzen so zu ändern, dass dadurch wandelbare molekulare
Aggregate erzeugt werden könnten. Der Erfolg dieser
Untersuchung scheint ein unerwartet grosser gewesen zu
sein. Mr. Burke machte eine Lösung von Eleischgelatine,
die er der Wirksamkeit des Radiums aussetzte. Die
Resultate waren so überraschend, dass er seine, für ihn
sehr kostspieligen Versuche fortsetzte und vor nicht langer
Zeit über seine Tätigkeit sich öffentlich aussprach. Er
verstopfte Röhren, die Radium und Bouillon enthielten,
und Röhren, die nur mit Bouillon gefüllt waren, mit Baumwolle
, setzte beide Röhren unter Druck einer ausserordentlich
hohen Temperatur aus und machte die Entdeckung,
dass die Röhren, die kein Radium enthielten, keine Veränderung
zeigten, während andere mit einem Lebewesen
versehen waren, das nach der bisherigen Theorie die vorher
erzeugte Hitze niemals hätte überleben können. Unter
sehr starkem Mikroskop wurde festgestellt, dass diese Lebewesen
kleine, runde Objekte waren, die Bakterien
ähnlich sahen, obgleich sie sonst deren charakteristische
Eigenschaften in keiner Weise besassen. Mr. Burke zog
den bekannten Professor Sims WooJhead hinzu, der nach
genauer Untersuchung das Urteil abgab, dass es sich nicht
um Bakterien handle. Man gelangte zu der Annahme, das
diese Geschöpfe vielleicht im Radium enthalten gewesen

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