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Kurze Notizen.
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der Weltgeschichte. Der berufenste Beurteiler, Napoleon,
bezeichnet als die grössten Feldherren aller Zeit die
sieben: Alexander den Grossen, Hannibal, Cäsar, Gustav
Adolfy Turenne, Prinz Eugen, Friedrich d. Gr. Mit unbestreitbarer
Berechtigung reiht Napoleon seine eigene
Person den vorgenannten glänzenden Namen an und sagt:
„Ich habe vierzehn Feldzüge geführt, und zwar: zwei in
Italien, fünf in Deutschland, zwei in Afrika und Asien,
zwei in Polen und ßussland, einen in Spanien, zwei in
Frankreich." Vierzehn Feldzüge! Die Zahl 14 in Beziehung
zu Napoleon's Kriegen und Siegen fordert eigentlich
zu einer Betrachtung heraus, die man vielleicht als eine
Art Kriegskabbala bezeichnen mag. In der Feldherrnlaufbahn
Napoleon* <& I. hat der Zufall dem Vierzehnten eine
eigentümliche Rolle zugewiesen; er selbst hielt ihn für
seinen Glückstag: Am 14. April 1796 siegte er im Gefechte
bei Dego. Am 14. Juni 1800 gewann er die Schlacht
von Marengo. Am 14. Oktober 1806 die Schlacht von
Jena und Auerstädt. x\m 14. Juni 1807 die Schlacht bei
Friedland. Am 14. Oktober 1809 beendigte er mit dem
Frieden von Wien den siegreichen Feldzug. Am 14. September
1812 zog er in Moskau ein. Am 14. Februar 1814
siegte er im Gefechte bei Vauchamps. — Wir entnehmen
diese interessanten kriegsgeschichtlichen Glossen dem Buche
„Die Zahl im Kriege" vom k. und k. Generalstabshauptmann
Otto Berndt (nach dem „N. W. J.tf vom 17. Vit. v. J.).
Iiiteraturbericlit.
Berichterstatter für sämtliche Literatur des In - sowie Auslandes ist Hofrat
Dr. Wernekke in Weimar, an welchen auch alle Rezensionsexemplare einzusenden
sind. Die Redaktion übernimmt keine Verantwortung für die in
den Besprechungen ausgesprochenen Ansichten.
A. Bücherbesprechungen.
Christus. Von Garet Ke. Leipzig, Verlag von Max Allmann 1905.
50 Seiten 8°.
Der innerste Kern der Menschheit ist aus Gott, ist göttlicher
Natur; die leibliche Form des Mensehen muss der Form entsprechen,
die Gott annimmt, wenn er Person werden will. Also ist Christus
die Form für Gott. Von einem Christus in uns, der, durch gottgefälliges
Leben in uns erweckt, uns zum Bewusstsein kommen soll,
reden mit Paulus auch die christlichen Theosophen. Wenn der
Okkultismus uns Christum beweist, d h. dass nicht nur an ihn geglaubt
werden kann, sondern dass alle Wundererzählungen der Bibel
Wahrheit sein können, lehrt uns die Theosophie Gott, das ist Christus,
verstehen und erkennen, soweit ein Mensch Gott verstehen und erkennen
kann, eben durch den Christus in ihm selbst. Weiter glaubt
der Verfasser auch an eine Zeit, wo auf den Kanzeln Theosophen
statt unserer heutigen Theologen stehen werden. Wienhold.
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