Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
32. Jahrgang.1905
Seite: 523
(PDF, 218 MB)
Bibliographische Information
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Reich: üeber das Verhältnis des Menseben zu den anderen Tieren. 523

§ 6.

Hat der Mensch seines verderblichen Selbstsuchtsystems
in Arbeit und Gesellschaft, Politik und Erziehung einmal
sich entledigt, so sind damit die Hemmnisse seiner leiblichen
und seelischen Gesundheit, seiner normalen Gemütsentfaltung
und naturgemässen Erkenntnis zu grösstem Teil
gefallen; es steht alsdann harmonischer höherer Entwickelung
seiner seelischen Grundvermögen nichts mehr feindselig gegenüber
. In diesem Falle wird derartige Ausgestaltung erfolgen
und ein gutes, sympathisches Verhältnis der Menschen
zu einander und zu den anderen bewussten Geschöpfen
herbeiführen; es wird durch echt religiöse Erziehung das
Gemüt zu seiner vollen Geltung gelangen und die Entscheidungen
der Vernunft begleiten, das Wollen glücklich
beeinflussen. Dass hierdurch das Leben auf der Oberfläche
der Kruste des Planeten freundlicher und erquicklicher sich
zeigen müsse, als noch augenblicklich, bedarf nicht der Versicherung
; denn erleuchtete, liebenswürdige, gesunde Wesen,
deren ganze Sympathie zu Betätigung gelangt, deren Trieb
der Selbsterhaltung durch systematische altruistische Gegenseitigkeit
gehindert ist zu Selbstsucht auszuarten, empfinden
nicht das kleinste Verlangen, Böses zu tun, Krieg
zu machen, Unheil zu stiften, sondern haben im Gegenteil
den innigsten Drang einander zu Liebe zu leber, einander
gegenseitig zu helfen.

Wirkliche Zivilisation vermag es, unbedingt von Ausnutzung
, ja von Benutzung jedes tierischen Wesens Abstand
zu nehmen. Diese letzteren werden also nicht mehr
vom Menschen in dessen Bannkreis gezogen werden und
sich ganz ihrer eigenen Natur gemäss fortschreitend vervollkommnen
. Und jene Arten, welche nicht vom Menschen
sich zu sondern vermögen, werden von diesem keineswegs
Falschheit und Tücke zu erfahren haben, sondern sympathisch
umfasst und als Personen geachtet sein. Demnach
wären Angriffe auf Gesundheit, Freiheit, Glück und Leben
der anderen Tiere seitens des Menschen sodann niemals
mehr zu gewärtigen und dasjenige, welches so wesentlich
dazu beiträgt die heutige Gesittung und Bildung des zweihändigen
Sohlengängers zu verpesten und wieder fraglich
erscheinen zu lassen, wäre verschwunden.

Dem Aufgeklärten und eigentlich Zivilisierten gewährt
zunächst das Reich der Pflanzen (und ferner das der Mineralien
) alles, dessen er benötigt; Eingriff in das Tierreich,
um Nahrung, Kleidung und sonstigen Bedaif zu gewinnen,
erweist sich als nutzlos und überflüssig. Es ist ausser


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