Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
32. Jahrgang.1905
Seite: 532
(PDF, 218 MB)
Bibliographische Information
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532 Psychische Studien. XXXII, Jahrg. 9. Reit. (September 1905.)

fragen, warum denn Ermacora noch nicht selbst seine
Resultate veröffentlicht hat. Jch fragte ihn mehrere Male,
ob er denn von seiten des Mediums irgendwelchen Betrug
argwöhne, was er stets verneinte. Aber er fügte hinzu, dass
er noch keine Proben erhalten habe, die keinen Zweifel in
dem Leser aufkommen lassen würden. Möglicherweise haben
ihn auch andere Arbeiten abgehalten, die Resultate seines
Lieblingsstudiums für die Oeffentlichkeit zusammenzustellen.

Es ist bekannt, dass in manchen Sitzi ngen die „Geister"
darauf dringen, dass neue Proben gemacht werden. Offenbar
tun sie es dann, wenn sie selbst davon überzeugt sind,
dass noch einige Schwierigkeiten zu überwinden sein werden.
So sagte einmal das Medium, dessen sich Ermacora bei
seinen Sitzungen bediente, im Trance, Macacco (die Hauskatze
) habe einmal mit der Pfote geschrieben, indem sie
nachts im Zimmer des Mediums über ein mit Russ bedecktes
Papier gefahren sei. Darauf wurde ihm suggeriert,
er solle doch die Sache so anordnen, dass die Echtheit des
Phänomens über allen Zweifel erhaben sei.

Der „Geist", der sich vorgenommen hatte, Macacco
schreiben zu lassen, hat also in dem Tier entsprechende
medianime Fähigkeiten endeckt, die er nun zu verwerten
gedachte. In den Akten des Spiritismus sind solche Tatsachen
ja nicht selten. In meinem Hause war ein Papagei
, von dem ich bestimmt glaube, dass er hellsehend war.
Solche Annahme ist keineswegs so seltsam, wie sie für den
ersten Augenblick scheint, denn „in natura non datur sal-
tus", auch nicht zwischen Tier und Mensch gibt es Sprünge,
wenigstens in Bezug auf physische Fähigkeiten, zu denen
ich unter gewissen Gesichtspunkten auch die Medianimität
rechne.

Ermacora, der mit hohen geistigen Fähigkeiten eine
grosse Handfertigkeit besitzt (er konstruierte selbst mehrere
Apparate für seine physikalischen Studien), stellte eine
Kiste in Form eines Koffers her. Durch eine Zwischenwand
teilte er sie in zwei ganz gleiche Teile, einen über
dem anderen. Angenommen, die untenstehende Zeichnung
stellt den Boden der unteren Kammer dar. Bei A befindet

sich in der Seitenwand
der Kiste am Boden ein
Loch, gross genug, dass
gerade eine Katze hindurchschlüpfen
kann; desgleichen
in der Zwischenwand
bei B, damit Macacco
in den oberen Raum

B

A


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