Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
32. Jahrgang.1905
Seite: 534
(PDF, 218 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



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534 Psyobisohe Studien. XXXIi. Jahrg. 9. Hüft. (September 1905.)

IL Abteilung.

Theoretisches und Kritisches.

Die Logik der materialistischen Lehre und ihre

Wertschätzung des Lebens.

Vom f kaiserl. russ. Geheimrat Generalarzt a. D.

Dr. Wik. v. Seeland.

(Fortsetzung von Seite 481.)

Doch muss die Arbeit noch in einer anderen, d. h. in
ihrer unmittelbaren Wirkung betrachtet werden. Das
erste Element der Arbeit ist allerdings Mühe, also etwas
Negatives; doch spielt schon dieses eine wohltätige Rolle,
wenn es die Stelle eines positiven Schmerzes, z. B. einer
traurigen Gedankenrichtung einnimmt. Dazu kommt dann
noch, dass jenes negative Element in dem Masse, als es
durch die Resultate der Anstrengung besiegt wird, von
Momenten der Genugtuung durchwirkt wird. Kurz,
schon die unmittelbare Wirkung der Arbeit ist Ableitung
. Doch darf man nicht vergessen, dass eine derartige
Ableitung, welche die Aufmerksamkeit auf das
Wechselspiel des Augenblicks zieht, wiederum auf Kosten
solcher Betrachtungen geschehen kann, welche, obzwar
traurig, doch, in Anbetracht der Menschenwürde, aus dem
Gedankenkreise weder zufällig, noch absichtlich verbannt
werden sollten. Wenn jemand z. B. die ihn verfolgenden
bitteren Gedanken an ein seine Kräfte übersteigendes
soziales Uebel durch Arbeit abschwächt oder verscheucht,
so ist das für ihn selbst allerdings ein Gewinn; doch kann
dieser nur ein Aufschieben des schliesslich doch wieder
Auftauchenden sein; oder wenn er auch für die Person
selbst ein bleibender Gewinn sein sollte, so kann doch das
Uebel für andere in desto schlimmerer Wirkung beharren.
In beiden Fällen wäre also eine solche Ableitung durch
Arbeit auf ein Brett mit Betäubung zu stellen. Und
man kann nicht umhin zu bemerken, dass in der Tat in
einem Teil der Fälle die sich gegenüber der traurigen
Weltseite indifferent oder verneinend Verhaltenden dazu
nur durch die betäubenden oder abstumpfenden Wirkungen
ihies intensiven Arbeitslebens befähigt werden. Ob aber
ein solches Ausweichen das menschenwürdigste sei, — ist


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