Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
32. Jahrgang.1905
Seite: 624
(PDF, 218 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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624 Psyehisohe Studien. XXXIL Jahrg. 10. Heft (Oktober 1005.)

stände. Man versucht daher gewöhnlich die Hypnose von
der Wachsuggestion zu trennen, während hypnotische
Einwirkungen mit gewissen Ausnahmen gewissermassen gesetzlich
verboten sind, weil sie sich eben im allergewöhn-
liebsten Verkehr zwischen den Menschen und oft ohne jede
Absicht von einer Seite abspielt. Daher sind auch Hypnotiseure
auf den Knifi verfallen, ihre Vorführungen unter
der Devise „Wachsuggestionen, keine Hypnose" anzukündigen
. Dr. Neustaedter macht in der Münchener „Medizinischen
Wochenschrift41 auf mehrere solche Fälle aufmerksam
, in denen offenbar Hypnose getrieben wurde, wenn
auch nicht nach der gewöhnlichen Art des Fixierens,
sondern nach dem System der Ueberrumpelung, Als einer
dieser Hypnotiseure von ärztlicher Seite auf sein Vermögen
zur Wachsuggestion geprüft wurde, stellte sich seine gänzliche
Unfähigkeit dazu heraus. NeuslaedUr spricht sich dafür
aus, dass die Ankündigung hypnotischer Vorstellungen
unter dem Vorschieben der Wachsuggestionen überhaupt
verboten werden sollte. [Vergl. hierzu unseren Bericht über
das gegen Leo Erkhsen eingeleitete Gerichtsverfahren im
Aprilheft K. Notiz d) S. 245 er.] Nach seinen Angaben
kann auch nicht der mindeste Zweifel über die Schädlichkeit
solcher Veranstaltungen obwalten. Wenn ein Mädchen
zu sichtbaren Gewissensqualen getrieben wird durch die
Suggestion, sie habe ihren Vater durch schlechte Behandlung
in den Tod getrieben; wenn ein junger Mann in den
Glauben versetzt wird, er tanze auf einem Seil und stürze
in die Tiefe, wobei er einen markerschütternden Schrei aus-
stösst; wenn feine Herren veranlasst werden, als Marktweiber
im Saal herumzugehen, so ist das alles mehr oder
weniger grober Unfug. Insbesondere aber ist dringend anzuraten
, dass von den Behörden schleunigst gegen die
öffentliche Ankündigung und die Abhaltung sogen. „Lehrkurse
im Hypnotismus" eingeschritten wird, da sich eine
gefährlichere Tätigkeit gar nicht denken lässt.

e) DieHypnose alsBesserungsmittel. Durch
Hypnotisieren glaubt (laut Nr. 193 der T. U. B. der
„Deutschen Tagesztg.<J vom 18. VIII. er.) Richter Benjamin
B. Lindsey in Denver (Kolorado) junge Uebeltäter dazu anhalten
zu können, dass sie in Zukunft schön artig und sittsam
sind. Der Richter, der augenblicklich sich von einem
professionellen Hypnotiseur in die Geheimnisse des Hypnotisierens
einweihen lässt, hatte schon lange die Idee, dass
einem Kinde, das sich in der Hypnose befindet, alle
schlechten Gedanken ausgetrieben werden könnten. Diese
seine Idee wird er, sobald sein Kursus bei dem Hypnoti-


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