Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
32. Jahrgang.1905
Seite: 661
(PDF, 218 MB)
Bibliographische Information
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v. Seeland: Die Logik der materialistischen Lehre etc. 661

ist hiermit streng genommen noch viel zu wenig gesagt!
Es handelt sich hier wenigstens um Dinge, die schon dazu
angetan waren, Worte zu bilden, und nur der geschickten
Anordnung, bezw. Zusammenwürfelung bedurften,
um sich zu organisieren. Allerdings ist wiederum die rein
abstrakte und theoretische Möglichkeit, dass sich solche
Instrumente von selbst zum begeisterten Liede eines
Dichtergenius zurechtlegen würden, so unendlich klein,
dass sie, praktisch betrachtet, dreist in das Gebiet des Unmöglichen
gewiesen werden könnte. Immerhin bleibt aber
der Phantasie — wissenschaftliche Argumentation kann
man ja dergleichen leere Spekulationen nicht nennen —
eine Hintertüre offen, und siehe da! es heisst nun in der
Tat, auch die Atome des Stoffes könnten nach unendlich
vielen fruchtlosen und sinnlosen Kombinationen denn doch
zuletzt einmal auf die richtige treffen und etwas Zweckmässiges
hervorbringen. Aehnlicher Art, jedoch scheinbar
nicht mehr so phantastisch, ja auf unumstösslichen
wissenschaftlichen Beweisen fussend, ist die moderne Erklärungsweise
der rein „mechanischen" Vorgänge, durch die
sich allmählich das Organische und dessen immer fortgehende
Vervollkommnung produziert haben soll, denn da
hat man ja die lange Reihe der Beobachtungen über
„Zuchtwahl" und dergl. Schlagworte zu Bundesgenossen.

Bezeichnender Weise bemerkte man aber hiebei nicht,
dass hier das Unerklärliche nur um einen Schritt zurückgetreten
war, wie der Bogen des Horizonts, wenn man ihm
einen Schritt entgegen tat. Denn wie könnten wohl jene
„mechanischen" oder „selbstgemachten" Schöpfungen entstehen
, wenn nicht schon die Eigenschaften
oder Kräfte des Stoffes, welche jene Kombinationen
möglich machen, latent darin
gewesen wären? Wären die Kräfte so auseinandergehend
beschaffen, dass sich aus ihrem gleichzeitigen Wirken
nie etwas Höheres, Organisches herausbilden könnte, oder
wären diese Kräfte gar nicht vorhanden —, dann könnte
selbstverständlich auch von keiner Anpassung die Rede
sein. Den Elementarkräften aber, oder, besser gesagt, der
sich in dieselben zerspaltenden Orkraft auf den Grund zu
kommen, ist für unsere Vernunft eine Unmöglichkeit, ein
Undenkliches. Kurz, die Zweckmässigkeit war schon von
vornherein als Möglichkeit da, d. h. die Entwickelung
schreitet auf vorgeschriebenen Bahnen vorwärts.*)

*) Die Entwickelung aus dem „Chaos* wäre dann nicht für das
Weltall, sondern kreisläufig für die einzelnen Sonnensysteme
anzunehmen. — Red.


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