Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
32. Jahrgang.1905
Seite: 673
(PDF, 218 MB)
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Maier: Eine Krisis in der Wissenschaft.

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den Stoffes einer galvanischen Kette] und in Elektronen
, d. h. in Körperchen aufzulösen, die in der
Mitte zwischen den Ponderabilien und den Imponderabilien
stehen, was wird dann aus der angeblichen Unzerstörbarkeit
der Materie und was wird in zweiter Linie aus der Atomtheorie
, deren Basis der Glaube an die Unveränderlichkeit
des Atoms ist und welche die Chemiker nicht wohl entbehren
zu können glauben dürften?" Die jüngsten Experimente
auf bewusstem Gebiet zwingen uns offenbar, die Zusammengesetztheit
und die Teilbarkeit des Atoms anzunehmen
.

Uebrigens hat man diese Komplexität und Divisibilität
schon seit längerer Zeit vermutet, Herr Naquet selbst
drückte sich schon 1868 in seinem Buch: „Religion, proprio
, famille" wörtlich folgendermassen hierüber aus:
„Schliesslich muss man sich noch fragen, ob die Atome
selbst wirklich den letzten Grad einer möglichen Teilung
der Materie vorstellen oder ob sie aus anderen, noch kleineren
und unteilbaren Teilchen zusammengesetzt sind. Diese Frage
ist sicherlich noch keineswegs auch nur annähernd gelöst.
Immerhin erscheint es mir wahrscheinlich, dass die Atome
durch die Aufhäufung einer beträchtlichen Menge unendlich
kleiner und unteilbarer Teile gebildet werden, die ich
mit Graham „Ultimate" nennen möchte. Diese letztere
Auffassung wird schon ziemlich allgemein angenommen.
Graham selbst nahm noch vor kurzem in Betrachtungen
über die Zusammensetzung der Materie das Vorhandensein
physischer Molekel („molecules") an, die sich aus chemischen
Atomen zusammensetzen, welche selbst wieder von „Ultimaten
" als unteilbaren Partikelchen*) gebildet würden. Er
setzt dabei voraus, dass alle diese „Ultimate" als Substanz
unter sich identisch sind, sich aber vibratori-
scher Bewegungen, bezw. Schwingungen erfreuen, welche

*) Hiermit wird offenbar der Begriff des „Atoms" als eines
nicht weiter teilbaren Stoffteilchens nur um einen Schritt weiter
zurückgeschoben, ähnlich wie man vermöge eines sog. „regressus in
infantum" einen nach Analogie der menschlichen Persönlichkeit gedachten
Gott als „Urheber" der Welt annimmt, während es doch
gewiss näher liegt, bei dem empirisch gegebenen Weltall stehen zu
bleiben und sich den „göttlichen Geist" als der „Weltsubstanz"
immanent vorzustellen. So scheint uns — wenigstens unter dem
philosophischen, resp. logischen Gesichtspunkt - nach den jetzt
vorliegenden empirisch bewiesenen Tatsachen der Schluss vorzuziehen
zu sein, die Annahme unteilbarer letzter Stoffteilchen
überhaupt fallen zu lassen. Ob man diese, soweit sie noch wahrnehmbar
sind, dann „Atome" oder „Ultimate" odei mit Lribniz
„Monaden" oder „ Kraftzentrer u nennt, ist lediglich Wortstreit
. — Ked.


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