Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
32. Jahrgang.1905
Seite: 676
(PDF, 218 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1905/0696
676 Psychische Studien. XXXII. Jahrg. 11. Heft (November 1905.)

III. Abteilung.

Tagesneuigkeiten, Notizen u. dergl.

Wie machen mich Vilbel dem Menschen

verständlich ? *)

Die nicht nur für die ornithologische Wissenschaft,
sondern auch für die vergleichende Psychologie
interessante Frage nach den Mitteln, die die Vögel anwenden
, um sich den Menschen verständlich zu machen, behandelt
JET. G de kerville im „Bulletin de la Societe Zoo-
logtque de France" auf Grund von eigenen und fremden
Beobachtungen.

Bekannt ist ja von den Papageien, dass sie gelernte
Sätze oft passend gebrauchen, als ob sie deren Sinn
begriffen hätten. In seinem Buche über die Spiele der
Tiere sagt Karl Gros: „Die Papageien ahmen nicht immer
blindlings nach. Einige besonders begabte wissen manchmal
die Beziehungen zwischen den gehörten Lauten und
ihrer Bedeutung herauszumerken." Ein anderer Ornitho-
loge, L. Ternier, schrieb an Herrn de Kerville: „Gewisse
Vögel machen sich dem Menschen durch die menschliche
Sprache verständlich. Ich bin der Ueberzeugung, dass die
sprechenden Vögel — Papageien, Eaben, Elstern usw. —
manchmal verstehen, was sie sprechen", und er begründet
diese Ansicht mit eigenen Wahrnehmungen: Vor mehreren
Jahren sah er im Besitze seines Pariser Friseurs einen
klugen Papagei. Dieser rief, sobald jemand den Basiersalon
betrat, seinem Herrn zu: „In den Laden!", dann
reichte er dem Kunden seinen Kopf dar und sagte sehr
deutlich: „Willst du mich kratzen?" Von Zeit zu Zeit
sprach er: „Ich will baden", dann brachte man ihm ein
Gefäss mit Wasser, in dem er auch sofort sein Bad nahm.
In einem anderen Falle hatte ein Papagei oft die Mutter
zu ihren weinenden Kindern sagen hören: „Weine nicht,
Kleinchen, du bekommst ja rote Augen," und jedesmal, wenn
nun der Vogel ein Kind weinen sah, rief er ihm diese

*) Aus der Zeitschrift für alle Naturfreunde „Aus der Natur *
(herausgegeben von Dr. W. Sc/(o?iichen-$ch'6mbergt Verlag Ton Erwin
N/u/eleStnttgMt). —- Yergl. hiezu unsere K. Not. c) des Nov.-Hefts
v. J.: „Von der seelisch wie intellektuell verhältnismässig hohen
Entwicklungsstufe sprechen lernender Vögel, sowie K. Not a) vor.
Hefts 8. 621. -Red.


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