Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
32. Jahrgang.1905
Seite: 677
(PDF, 218 MB)
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Wie machen sich Vögel dem Menschen v( rständlich ? 677

Redensart zu, die er aber nie unter andern Umständen anwandte
. Derselbe Vogel begann, wenn er eine Prozession
vorüberziehen sah , zu singen: Ora pro nobis (Bitte für
uns)!

Von einem Kakadu (Cacatua leadbeateri) berichtet
Kerville auf Grund eigener Beobachtungen, dass er sein
Verlangen nach einem Leckerbissen durch Geschrei und
Schnabelklopfen kundgibt. Der Vogel ist ein grosser Liebhaber
von Haselnüssen, die in einer Schublade in einem

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Zimmer aufbewahrt werden, das an den Raum stösst, in
dem sich der Kakadu befindet. Hört er nun, dass jemand
in die Nähe jener Schublade kommt, so fängt er an zu
schreien. Geht der Betreffende dann vorbei, so hört das
Geschrei auf; es verdoppelt sich dagegen, wenn der Vogel
hört, dass die Schublade aufgezogen wurde. Ueber einen
Girlitz (Serinus hortulanus) schreibt ein Ornithologe :
der Vogel habe sich in der Gefangenschaft schnell an die
Umgebung gewöhnt und bald auch zu verstehen gegeben,
was er wünsche* Wenn er seinen Badenapf haben wollte,
sprang er unaufhörlich unter wiederholtem Fiepen von einem
Stabe seines Käfigs an die Stelle, wo das Wasser zu diesem
Zweck immer hingestellt wurde, und zwar tat er das so
lange, bis seine Herrin an den Käfig herantrat. Dann
hielt er an, betrachtete sie, neigte anmutig sein Köpfchen
und brachte sein Anliegen erneut zum Ausdruck, indem er
sich bewegte und mit den Mügeln schlug, als nehme er
schon das ersehnte Bad. Ebenso verstand er es, wenn er
die Sepiaschale wünschte, dieses Verlangen kundzugeben:
er rieb dann nämlich seinen Schnabel an der Gitterstange,
an der jene Schale gewöhnlich befestigt wurde. (Das tun
auch Kanarienvögel. — Red.)

Ueber den Baben bringt Kerville die Beobachtungen
des Ornithologen Lunel, der lange Jahre einen solchen
Vogel hielt: Während der Mahlzeiten sass das Tier gewöhnlich
ruhig und anscheinend teilnahmlos auf seiner Stange;
wurde aber ein Gericht aufgetragen, das nach seiner Meinung
besonders schmackhaft war, so Hess er ein energisches,
von Flügelschlägen begleitetes Krächzen erschallen, um
kundzutun, dass er von jener Speise kosten wollte. Dieser
Babe war auch für das Haus eine Art Wächter; denn sobald
die Flurglocke ertönte, stiess er hundegebellähnliche
Laute aus; und wenn er den Angekommenen nicht sehen
konnte, klopfte er so lange mit dem Schnabel an die Tür,
bis man sie ihm öffnete und er die Bekanntschaft des Eingetretenen
machen koi nie. Verweilte einmal sein Besitzer
länger als gewöhnlich im Rette, so begann der Kabe in


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