Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
32. Jahrgang.1905
Seite: 720
(PDF, 218 MB)
Bibliographische Information
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720 Psychische Studien. XXXII. Jahrg. 12. Heft. (Dezember 1905.)

gestellt sind, so empfiehlt es sich doch dann, wenn diese
Tatsachen Studierenden erklärt werden sollen, die Methode
der Deduktion als die kürzeste und leichteste Art des
Unterrichts anzuwenden; gleichzeitig wird aber der Studie-
rende durch gelegentliche experimentelle Beweise darüber
aufgeklärt, wie diese Tatsachen induktiv gefunden worden
sind. Da nun alle diese Tatsachen seit langer Zeit allgemein
anerkannt sind, so lässt sich hier gegen die deduktive
Lehrmethode nichts einwenden. Aber kein Gelehrter
wird diese deduktive Methode dogmatischer Behauptungen
zulassen wollen oder können, wo es sich um neue Tatsachen
handelt, um Anschauungen, die noch nicht allgemein
anerkannt sind. Theosophische Behauptungen, wie z. B. die
des Karma und der Palingenie des Menschen, sind nun
solche neue, noch nicht anerkannte Tatsachen. Deshalb,
wollen wir ihnen in unserer Geisteskultur wirklich Eingang
verschaffen, sie zu lebendigen Faktoren der wissenschaftlichen
Forschung machen, so werden wir sie nach induktiver
Methode darzustellen haben. Es ist dies die Methode,
die z. B. von der „Gesellschaft für psychische Forschung*
in England zum Nachweis okkulter Phänomene seit langen
Jahren mit grossem Erfolg angewandt wird.

Es ist eine von unserer Geisteskultur ganz allgemein
angenommene Regel, dass der, welcher neue Behauptungen,
neue Tatsachen oder neue Anschauungen vorbringt, sie auch
zu beweisen hat, wenn er will, dass sie auch von anderen
angenommen werden sollen. Da nun die Theosophen viele
neue Behauptungen und Anschauungen aufstellten, so liegt
es an ihnen, diese auch zu beweisen. Tun sie dies nicht,
so mögen sie sie dogmatisch so oft wiederholen, als sie
wollen, sie werden damit niemals die Geisteskultur unserer
Basse beeinflussen. Ganz besonders sind alle von ihnen behaupteten
Naturtatsachen durch induktive Beweisführung
plausibel zu machen. So haben sie vor allen Dingen die
wissenschaftliche Möglichkeit der Palingenie des Menschen
zu erweisen, wenn sie durch Einführung dieser Erkenntnis
unserer Rasse vorwärts helfen wollen. Ich habe letzthin
die Haltung der Wissenschaft gegenüber dieser behaupteten
Naturtatsache in dem letzten Hefte der „Theos. Rev." kurz
skizziert. *)

*) Yergl. «Theos. Bev.tt Aug. 1905, p. 531. — Was erforderlich
ist, ist nicht — wie Mrs. A. Besant in ihrem Postskriptum schreibt
—, „dass die Theosophen von den Tatsachen der Wissenschaft
grösseren Gebrauch machen und dass die Lehren der Theosophie
und die Entdeckungen der Wissenschaft gegenseitig Licht autein-


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