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v. Seeland: Die Logik der materialistischen Lehre etc. 727
wieder aufgenommen und mit vielem Scharfsinn verteidigt.
Dennnoch ist es auch seinem in vielen Stücken originellen
und tiefen Gedankengang nicht gelungen, dieses so vielversprechende
Problem seiner endgiltigen Lösung näher zu
führen.*)
Die Physiologie der Sinnesorgane und der
Okkultismus.
Von Jo^ef Et» in Weiz (Steiermark).
Ich denke, es wird nicht gänzlich überflüssig sein,
einer leider noch immer arg verrufenen Sache, wie es der
Okkultismus gerade in unserer so wissensdurstigen Zeit ist,
einmal vom Standpunkte exakter Wissenschaft das Wort zu
reden»
*) Hier bricht das hinterlassene Manuskript, dessen mit ungewöhnlichen
Schwierigkeiten verbundene Entzifferung und stellenweise
Ergänzung dem Unterzeichneten, der dem letzten Wunsch des
teuren Verstorbenen und beinern, unseren Lesern gegebenen Versprechen
um jeden Preis nachkommen wollte, viele Monate angestrengter
Arbeit kostete, ab, indem dem Verfasser — wie sich
nachträglich herausstellte, noch am gleichen Tage der Absendung
seines fim Oktoberheft der „Psych. Stud.tf 1902 zum Abdruck gelangten
) Abschiedsbriefes (19. VIII. a. St.) — der unerbittliche Tod
die Feder aus der Hand nahm. Leider vermögen wir seinem dort
geäusserten Wunsch einer Fortführung, bezw. Vollendung dieser
Arbeit nicht nachzukommen, da uns über seinen Gesamtplan keinerlei
Anhaltspunkt oder weitere Disposition zugegangen ist. Es scheint,
da ss er sich noch näher über die Möglichkeit einer naturwissenschaftlichen
Begründung derEeinkarnationslehre, welche erst kürzlich durch
die neuesten, S. 712 v. J. und S. 125, 881/2 u. 547 er. erwähnten — freilich
noch nicht beweiskräftigen Versuche des früheren Leiters der
grossen Artillerie Werkstatt in Paris, Obersten de Rochas, mitBück-
wärtsdenken, bezw. Büekwärtsschreiten des Gedächtnisses
zu früheren Existenzen seines hypnotisierten Subjekts
, in das hoffnungsvollere experimentelle Stadium
eingetreten ist, verbreiten und speziell mit der Philosophie Hellen-
hach's und du Prel's auseinandersetzen wollte, Theorien, die ia
übrigens in den „Psych. Stud.tt schon oft und nahezu erschöpfend
zur Erörterung kamen. Seine Witwe ist nicht nach Werni in
Zentraiasien, wo der Verstorbene zuletzt gelebt hatte, zurückgekehrt,
sondern hat ihren Wohnsitz in Omsk (Westsibirien) genommen, weil
sie, wie sie uns damals schrieb, von dem dort befindlichen Grab des
heiss geliebten Gatten sich nicht trennen konnte. Ob die von ihr
mit Hilfe eines daselbst wohnenden deutschen Lehrers geplante
russische Uebersetzung als Buchausgabe in Bälde erscheinen wird,
wissen wir zur Zeit nicht, da die Schrecken des Krieges unsere Verbindung
mit dort, wie überhaupt alle einschlägigen Verhältnisse in
Unordnung brachten.
Tübingen, im Mai 1905. Dr. F. Mater, Prof. a. D.
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