Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
32. Jahrgang.1905
Seite: 730
(PDF, 218 MB)
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730 Psyohiaehe Studie«. XXX11. Jahrg. 12. Helt. ^Dezember 1905.)

Dass es in Wirklichkeit weder Farben noch Töne,
sondern nur verschiedene Bewegungen der uns im Grunde
unbekannten Weltsubstanz gibt, setze ich als bekannt voraus
. Die Physiologie hat es nun aber bis heute so weit
gebracht, dass wir mit absoluter Sicherheit feststellen können,
dass unseren Sinnen gewisse Grenzen gesteckt sind, über die
hinaus sie überhaupt nichts mehr wahrnehmen können ; oder
mit anderen Worten: wir nehmen mit den Sinnen zwar
vieles wahr, aber wie viel wir nicht mehr wahrnehmen
können, das wissen wir nicht, denn wir nehmen nur
jenen Teil wahr, der unseren Sinnen augepasst ist; um das
andere wahrzunehmen, bedürften wir eigener Sinne, und
zwar solcher, die von den unsrigen völlig verschieden wären.
Betrachten wir das Auge: auch es vermag nicht alles zu
sehen. Wir sehen z. B. die kleinen Infusionstierchen nicht,
wir sehen zu weit entfernte Gegenstände überhaupt nicht
mehr oder doch sehr undeutlich. Was die Tiere betrifft,
so hat man nun bei gewissen Insekten die Entdeckung gemacht
, dass sie nur einen zweidimensionalen Raum wahrnehmen
, während wir bekanntlich drei Dimensionen unterscheiden
; warum sollte es also nicht auch die von Zöllner
angenommene vierte Dimension geben? Wer vermag den
Gegenbeweis zu erbringen? Wohl niemand. Weitere Versuche
an Insekten lehrten, dass sie jedenfalls noch Strahlen
wahrnehmen, welche über die Spektralfarben, die mit
Rot beginnen und mit Violett endigen, hinaus gehen. Wir
vermögen solche nicht wahrzunehmen, weil eben unsere
Sinnesorgane anders beschaffen sind. Das meint offenbar
der Materialist Hermann Czolbe, wenn er sagt: „Wie die
chemische Beschaffenheit des Gehirnes ausschlaggebend in
bezug auf die Weltanschauung ist, so ist auch die eine Gehirnmaterie
dem atheistischen, die andere dem religiösen
Glauben zugeneigt." Mit Recht sagt daher Schopenhauer:
„Wie die Sinne, so die Welt.44

Eines der interessantesten Experimente stellte der Physiker
Dorne an, welches Carl du Prel in seinem geistreichen
Schriftchen: „Die Planetenbewohner und die Nebularhypo-
these" uns mitteilt. Man denke sich in einem dunklen
Zimmer einen Stab aufgehängt, der in Schwingungen versetzt
wird und deren Geschwindigkeit sich infolge einer
mechanischen Vorrichtung vermehrt. Macht der Stab in
der Sekunde zwei Schwingungen, so erzeugt er eine Tastempfindung
; steigert sich die Geschwindigkeit bis auf
32 Bewegungen in der Sekunde, so erzeugt er eine Gehörsempfindung
, es ist dies der tiefste wahrnehmbare Ton. Infolge
der Schwingungszunehmung steigert sich die Höhe des


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