Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
32. Jahrgang.1905
Seite: 751
(PDF, 218 MB)
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Literaturberieht.

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erfüllen, wenn er als Seele einen mit zu Gottes Schöpfung gehörenden
Körper organisiert und beständig belebt. Das Erkennen
ist die Tätigkeit, auf deren Verrichtung das Wesen des Menseben
abzielt ; Gottes Schöpfung spiegelt sich in der anschauenden Erkenntnistätigkeit
wieder Diese Vollendung der Schöpfertätigkeit
Gottes kann nur in demselben Grade erreicht werden, in welchem
wir Menschen als Geister unsere Vollkommenheit erlangen. Dem-
gemäss arbeitet Gott als Schöpfer und Erlöser auch mit allen
Kräften an unserer Entsündigung; ja seine Tätigkeit hat er von
Anfang an darnach eingerichtet, und so ist es ganz selbstverständlich
, dass er über die Sünde und Unvollkommenheit des Geistes
Leid empfinden muss; er trägt aber in sich die Gewissheit, dass er
schliesslich doch alles zum Guten hinausführen kann und wird.
Diese in wunderbarer Weise tröstende und erhebende Gewissheit erlangen
wir nur mittelbar durch die Verstandes- oder gefühlsmässige
Erkenntnis Gottes. Was die christliehe Eeligion uns bietet, eine
bestimmte Auskunft über das Wesen und die Aufgabe des Menschen,
die hiermit zusammenhängenden Verhältnisse und die sich daraus
für sein Denken und Fühlen, Wollen und Handeln ergebenden
Folgerungen, will auch jede ernste auf den Grund gehende Philosophie
dem Menschen vermitteln. Die wahre, die Natur der Dinge
getreu widerspiegelnde Philosophie muss auch die wahre, ideale
Religion sein oder in sich enthalten. Der Pessimismus beruht auf
der unzureichenden Würdigung der anschauenden Erkenntnistätigkeit
. Wer das Animalische für das Wesentliche im Menschen hält,
muss Pessimist sein. — Das ist in kurzen Zügen der Hauptinhalt
der vorliegenden, sehr anziehend wirkenden und reichnaltigen
Schrift. Der Verfasser weiss sich mit Schopenhauer, E v. Bartmann
u. a. trefflich auseinander zu setzen und lässt dabei Uebereinstimmung
mit den Grundanschauungen Meister Eckhart'%, Bellenbach'a u. a. erkennen
; auch weht in der Schrift etwas vom Geiste Fechner9». Jeder
Leser wird hier reiche Belehrung und Anregung finden, wenn ihm
auch nicht alles und jedes annehmbar scheinen sollte. Wienhold,

Gott. Betrachtungen von A. Zellweger. Vortrag, gehalten in Zürich,
Januar 1904. Verlag von Cäsar Schmidt, Zürich. 72 S. 8°.
Der Verfasser hat von dem Vielen, was er gelesen hat, manches
Interessante in etwas bunter Weise dargestellt. Von Christus behauptet
er, er habe eine beschränkt nationale Idee von Gott gehabt; wo es
Mch um den Kern des Vortrages handelt, werden einige Seiten aus
Allan Kardec's Buch der Geister zitiert. Einem anspruchslosen Publikum
mag der Vortrag gefallen haben. Neues bietet der Verfasser,
der übrigens keine geringe Meinung von sich hegt, nicht.

Wienhold,

Bunte Lieder. Bam Freimark. Leipzig 1905. Verlag des .Harmonium",
Zeitschrift für Hausmusik. Vertrieb durch Breitkopf Bärtel,
Leipzig, Klein-Quart, 52 Seiten. — Und
Anderes und Drittes. Skizzen und Studien. Von demselben. Ebenda.
Klein-Quart, 70 Seiten. Preis gebunden 2 Mark.

In den „Bunten Liedern* findet sich manche ansprechende
lyrische Blüte; aber die Form wird wenigen gefallen. Die Zwiegespräche
am Schlüsse sollen jedenfalls ernst sein: sie reizen aber
zum Lachen.

In dem Schriftchen: „Anderes und Drittes" wird die deutsche
Sprache nicht so sehr misshandelt. Die kleinen philosophischen
Abhandlungen bieten mancherlei Stoff, der zum Nachdenken reizt,
z. B. „Ewigkeitssinn und Zeitenform % „die bewusste Absichtlichkeit
m Schicksal des Einzelnen" u. a. — In dem Artikel rKunst und


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