Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
33. Jahrgang.1906
Seite: 2
(PDF, 221 MB)
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2 Psychische Studien. XXXIII. Jahrg. 1. Heft. (Januar 1906.)

hat man sich davon gemacht, welch sonderbare Theorien sind
darüber verkündigt worden! Mit welcher Bestimmtheit hat
man sich über das Leben nach dem Tode ausgesprochen!
Der Christ verkündigt seine Ueberzeugung vom Dasein von
Himmel, Hölle und Fegfeuer mit der gleichen Kraft wie
der Muhamedaner seine Huri's verteidigt, während der
Buddhist das Nirwana als Ertrag des Lebens sich vorsteilt
und der Indianer nichts weiteres verlangt, als in die seligen
Gefilde des „grossen Geistes" zu gelangen.

Allein bei keiner dieser Vorstellungen werden Beweise
von der Wirklichkeit eines solchen Lebens nach dem Tode
des Leibes geliefert. Beweise? Man hat sich noch nie bemüht
, solche zu finden. Man hat kein Bedürfnis nach
ihnen gehabt; man hat die religiösen Begriffe so natürlich
gefunden, dass man sie angenommen hat, ohne nach dem
„warum?" zu fragen. Dass es ein Leben nach dem Tode
gibt, ist ja ganz in Uebereinstimmung mit den unbestimmbaren
inneren Empfindungen, welche der Glaube daran
immer wieder erweckt.

Die Christen sind sogar soweit gegangen, dass sie ein
Forschen nach Beweisen als sündhaft verurteilen. Es ziemt
sich für den Menschen nicht, sagt man, sich mit Dingen
abzugeben, welche die Gottheit absichtlich und zu seinem
Besten ihm verborgen hat.

Hat aber die Gottheit das wirklich gewollt, dann hat
sie ihre Geheimnisse schlecht bewahrt. Sie drängen sich uns
in unserem Traumleben auf, sie überraschen uns in allerlei
spontan auftretenden Fällen, sie bieten sich bei den somnambulen
und den mediumistischen Erscheinungen selbst
zur Untersuchung dar. Ist es nicht, als verlange die Gott-

Verlagsfirmen wegen des grossen Umfanges und der zahlreichen
Illustrationen das Risiko der Kosten scheuten. Noch während dieser
Unterhandlungen wurde der Herr Uebersetzer nach längerem, schwerem
Nervenleiden seiner in bedrängter Lage zurückgebliebenen Familie
am 7. Aug. 05 im besten Mannesalter von 49 Jahren durch den Tod
entrissen. Um ihm ein dauerndes Andenken zu sichern und zugleich
unsere Leser mit diesem epochemachenden Werke bekannt zu machen,
entschloss sich nun der Herr Verleger, aus dem von der Witwe durch
ihn nachträglich erworbenen Manuskript, soweit es noch vorlag, bezw.
nicht schon aus anderen Werken sattsam bekannte Einzelheiten enthält
, mit gütiger Erlaubnis des Herrn Verfassers einen wörtlichen
Auszug der wichtigsten Abschnitte in unserer Zeitschrift zum Abdruck
zu bringen. Ich bemerke noch, dass sich der Verstorbene in einem
kurzen Vorwort auf die von Herrn L. Deinhard im Juliheft v. J.
(S. 387) übersetzte Aufforderung von Ch. Eichet an die Gelehrten in
Betreff des Spiritismus beruft, die aus der wissenschaftlichen Beilage
der „Münchener Allgem. Zeitung* (1905, Nr. 33, »8. 663) zu seiner
Kenntnis gelangt war. — Maier.


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