Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
33. Jahrgang.1906
Seite: 3
(PDF, 221 MB)
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De Premery: Anleitung zur Kenntnis des Spiritismus. 3

heit mit immer stärkerem Nachdruck, dass wir doch endlich
einmal die Frage eines Fortlebens nach dem leiblichen
Tode ernstlich in Behandlung nehmen?

Mit Unrecht hat man dieses Fortleben als Glaubensartikel
verkündig! Es soll eine ebenso feststehende Tatsache
sein wie die Bewegung der Erde um ihre Achse.
Was hätte Galilei erreichen können, wenn er nicht mehr
hätte behaupten können, als er glaube, dass es so sei ?
Gerade so ungereimt ist es, das Fortbestehen des Menschen
nach dem leiblichen Tode als etwas darzustellen, an das
man je nach der Eingebung des Herzens glauben könne
oder nicht* Wenn es ein solches Fortbestehen gibt, so muss
es ein Ereignis sein, das wir alle einmal im Sterben durchmachen
. Es ist oder es ist nicht.

Nun werden wir niemals beweisen können, dass es
nicht ist. Denn das Leben kann an Lebensformen gebunden
sein, welche ausserhalb des Wahrnehmungsgebiets
unserer beschränkten Sinnesorgane liegen. Aus der Tatsache
, dass wir von einem solchen Leben nichts gewahren,
dürfen wir also nicht schliessen, dass es nicht existiert. Ob
wir indessen die Beweise für dieses Fortleben finden können,
hängt von der Möglichkeit ab, davon Eindrücke zu erhalten
und Erscheinungen wahrzunehmen. Soviel ist sicher, dass,
wenn uns ein Fortleben nach dem leiblichen Tode vorbehalten
ist, der Keim davon wahrscheinlich schon in unserem
irdischen Leben erschlossen liegen wird.

Es liegt also auf der Hand, damit anzufangen, nach
diesem Keim zu suchen, da doch die Möglichkeit besteht,
dass er sich auf eine für unsere Sinne wahrnehmbare Weise
offenbart. In der Tat ergibt sich diese Möglichkeit aus
einigen Erscheinungen unseres Schlaflebens und wird zu
einem hohen Grad von Wahrscheinlichkeit erhöht durch die
sich damit verbindenden Erscheinungen somnambuler und
telepathischer Art. Inwiefern die damit verwandten mediu-
mistischen Erscheinungen schliessslich den Beweis für die
Wirklichkeit des Fortlebens des Menschen nach dem Tode
des Leibes liefern, möge diesem Werke entnommen werden.

Man muss sich wundern, wie lange die Männer der
Wissenschaft dieses Feld der Forschung haben brach liegen
lassen. Es ist als ob auch sie durch die Furcht, sich an
den christlichen Anschauungen zu versündigen, befangen
gewesen seien. Und doch darf man in unserer Zeit stets
mehr überhand nehmenden Zweifels und immer stärker
lautenden Widerspruchs eine wissenschaftliche Lösung der
Frage des Fortlebens nach dem leiblichen Tode für angezeigt
erachten.

1*


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